Bin ich eine Klagemauer?
Ich brauch mal eine, ein bis zwei Mal
die Woche.
Dann stell ich mich hin, den Blick auf
nichts als Leere, und diese werde ich mit
Heulen füllen, mit Tränen, mit Wut, mit
Enttäuschung, mit meinem Blut.
Ich weiss nicht, wie lange es dauern wird,
aber es muss genug sein, es wird reichen
müssen für die anderen Tage davor und danach.
Es wird reichen müssen für die Schreie der anderen,
für die brüllenden Stummen und für die
geschwätzigen Blinden.
Es wird reichen müssen, bis grüne Knospen aus
den schwarzen Ästen sprossen, bis zu Traum und
Apfelblüten, bis in die grausame Sehnsucht nach Leben,
bis in den April und dann bis Dezember.
Es wird reichen müssen.
Bin ich eine Klagemauer?
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