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Friday, December 7, 2007

The Good and the Bad:Einmaleins der Suchtmedizin

Frei nach Starsky and Hutch: abwechselnd auf den Sack hauen und lieb sein?
Vielleicht der beste Weg.

Im Qualitätszirkel Suchtmedizin haben wir gestern über die Bedeutung von THC und Alkohol für die Prognose bei suchtkranken Patienten gesprochen.

Ich habe mir erlaubt, fest zu stellen, dass es einige Patienten gibt, die ich nüchtern oder ohne ein Grundlevel an THC nicht werde ertragen können. Ich meine deren THC- und Alk-Pegel! Obwohl..
Aber es gibt ja noch andere Ärzte.
Es ist nie zu spät für die Hoffnung heißt nicht, dass der Arzt hoffen muss.

Bei den Patienten, bei denen das Ziel Drogenfreiheit oder Erhöhung der Lebensqualität durch Minderung von Beigebrauch sein kann, ist regelmässige Kontrolle entlang einer vereinbarten Richtschnur sicher sehr sinnvoll. Unser Verhalten sollte für den Patienten einschätzbar sein.

Mir bleibt als Grundregel der Wille des Patienten auch beim Suchtkranken wichtig. Wenn er weg will von Drogen, geh ich mit ihm. Wenn er nicht will, heisst das nicht, das ich ihn substituieren muss. Es heisst für mich persönlich aber auch nicht, dass ich es grundsätzlich nie tun werde.

Ich bin Arzt, nicht Missionar. Ich werde meine Vorstellungen von einem ausreichend befriedigenden Leben niemanden aufzwingen. Ich will nicht, dass alle gesund leben, regelmässig arbeiten und drei Kinder aufziehen. Ich weiß überhaupt nicht, was gesund leben heissen soll.

Aber wenn jemand Kinder aufzieht und/oder diese gefährdet, so werde ich meine Schweigepflicht brechen. Von mir aus darf sich ein jeder selbst gefährden, so weit, dass er weder andere gefährdet, verletzt und so lange, dass er den anderen nur in einem "tolerablen" Maß zur Last fällt. Tolerabel und Maß: dabei kann sich meine Richtschnur jederzeit ändern.
So lange ich jemand mit durch füttern kann, werde ich nicht zu sehr aufmotzen. Wenn er selber arbeiten kann und ich nichts mehr zum Essen habe, dann würde ich ihn aus dem Haus prügeln! Ich sehe wirklich nicht ein, dass es da einen Unterschied zwischen krank und gesund geben soll.

Ich brauche meine Kinder nicht zu "entschuldigen" für ihr Fernbleiben in der Schule.
Warum soll es Entschuldigungen für immer am Freitag abend heulende Alkoholkranke, verarmte Kokser und verschlafene Kiffer geben? Viele arbeiten im Dauertran - what's the problem? Ich entschuldige nichts.

Verschlafen bei Kiffern heisst jetzt Amotivations-Syndrom oder so ähnlich. Könnt ich glatt auch kriegen.

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