Heute morgen war ich nochmals in der Stadt, die fast wie ausgestorben wirkte. Nur der Kinderspielplatz an der Shenkin war lebendig.Ich bemerkte zu meinem Taxifahrer, am Sabbat sei ja alles zu. Etwas herablassend meinte er, "they sleep".Ich fand ein Cafe auf dem Rückweg in einer Parallelstraße zur Allenby. Als ich mich hinsetzte, sah ich zwei irre schöne und irre kaputte Häuser, so die 3. und 4. vom Strand her gesehen, aus der Bauhauszeit.Eines davon war teilweise bewohnt, eine Schütte auf dem Balkon der anderen Hälfte. Das Haus daneben war nur eine Ruine.Eigentlich traurig, weil es das alles nur einmal so gibt, in Tel Aviv.Der Kaffee war schön stark, und dazu gab es eine Hefeteigschneckennudel mit Nuss-Honigfüllung und Zucker-Zimt-Beschichtung.Da war ich dann satt.
Heute ist es mir zu heiß in der Mittagszeit.Ich ging ohne T-shirt am Strand lang, an der waterline, in der ankommenden Flut mit den Füssen.Nochmals, der Sand ist herrlich weich und fein und sauber. Ich sah nur einen Plastikbecher am ganzen Strand herum liegen. In der nördlichen Ecke stehen viele Liegestühle und Stühle herum, die man einfach ohne Entgelt nutzen kann.Und auf keinem liegt ein Handtuch. Es heißt ja, dies sei eine schreckliche deutsche Unart, so wie ein Hund ein Haus markieren muss, so sage der Deutsche damit, "mein" Stuhl.
Klar haben die Israelis auch Unarten. Wenn ich mich zum Beispiel an den fetten Sicherheitstypen auf seinem zu kleinen Stühlchen mit der Pistole hinten im Gürtel,er würde doch nicht drankommen,erinnere. Der thronte vor dem Dizengoff shopping Zentrum, und wenn jemand eher arabisch aussah, benahm er sich wie ein Schwein.Taschen durchsuchen, Ausweise, das Benehmen eines Sesseldiktators.Wenn einer Mama mit Kind etwas auf den Boden fiel,der Ausweis, ein Tuch, da hättet ihr sehen müssen, mit was für einer verächtlichen Handbewegung er ihr bedeutete,sie solle es mal aufheben. Leute, diese Typen werden auf Euch zurück schlagen.Das ist Nahrung für den Terrorismus. Der Sohn,der das mit ansehen muss, der will seine Mama verteidigen.Ich habe den Typ fotografiert, aber das poste ich nicht.
Gestern Abend hatte ich einen sehr langen Fussmarsch durch zum Teil recht finstere Ecken unterhalb des Carmel Markts.Dabei traf ich einen jungen kanadischen Juden, der Politik und Philosophie studiert. Seine Vorfahren kommen teilweise aus Litauen.Wir haben uns bestimmt eine Stunde lang unterhalten,und ich habe seinen freien Geist ud seine Lust an Kritik genossen. Wie lange können die Palästinenser auf eine Lösung warten, darf Jerusalem die Hauptstadt Israels sein,was ist mit den maggot workers, Wehrdienst, die Schönheit der Golanhöhen (er war dort gewesen),der Holocaust, die Holocausts wie er meinte, die Kabbalah, deutsche Kultur, Kanada.
Ich habe schon Lust,nochmals hierher zu kommen, aber ich möchte hier in Israel und in Tel Aviv ganz besonders Leute kennenlernen! Schreibt mir!
I am looking for friends in Tel Aviv!
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