Von Berwick |
google analytics
Monday, March 26, 2007
Berwick Seal Pup
Berwick Bear on a Stone
Von Berwick |
Labels:
beach,
bear,
Berwick Bear,
Berwick on Tweed,
Berwick-Advertiser,
stone
Saturday, March 24, 2007
Cafe Nero
CAFE IN BERWICK ON TWEED
Im Cafe Nero
Allein
Ich und mein Telefon
Am Strand
Werden die kleinen Dinge
Plötzlich groß
Aus einem Stein
Wird ein Bär
Oder ein Kürbis
Aus einer Muschel
Glänzend in Perlmutt
Leuchten die Sterne
Tang tanzt in kleinen Wassern
Wie langes Haar im Wind
Mein Schatten fällt dort hin
Und aus den Wellen im Sand
Lese ich den Lauf der Gezeiten,
Aus Vogelkot den Hunger
Und die Einsamkeit
Der Möwen, die sich
Den Himmel mit mir teilen
Und aus den Wolken
Wird ein Stein
Ein Drachen, eine Blume
Am Horizont
Zwischen den Welten
Ein Übergang
Kein Engel
Nimmt mich
An der Hand
Im Cafe Nero
Ich
Allein
Im Cafe Nero
Allein
Ich und mein Telefon
Am Strand
Werden die kleinen Dinge
Plötzlich groß
Aus einem Stein
Wird ein Bär
Oder ein Kürbis
Aus einer Muschel
Glänzend in Perlmutt
Leuchten die Sterne
Tang tanzt in kleinen Wassern
Wie langes Haar im Wind
Mein Schatten fällt dort hin
Und aus den Wellen im Sand
Lese ich den Lauf der Gezeiten,
Aus Vogelkot den Hunger
Und die Einsamkeit
Der Möwen, die sich
Den Himmel mit mir teilen
Und aus den Wolken
Wird ein Stein
Ein Drachen, eine Blume
Am Horizont
Zwischen den Welten
Ein Übergang
Kein Engel
Nimmt mich
An der Hand
Im Cafe Nero
Ich
Allein
Labels:
Berwick on Tweed,
Cafe Nero,
Engel,
Übergang
Friday, March 23, 2007
Children of Men
Childen of Men
Der Film war beeindruckend konsequent, das UK ein Chaos, Müllhalden, brennende Rinderkadaver, Schulruinen, „fugees“ in Käfigen, Erschießungskommandos, staatliche Paranoia, Gesetzlosigkeit, Konzentrationslager, und nach anhaltenden Kriegen eine weltweite Unfruchtbarkeit und Kinderlosigkeit. Die Trauer ist global zu spüren. Eine Frau entkommt mit ihrer neugeborenen Tochter in die Hoffnung auf ein neues Leben.
Wie weit davon ist die Wirklichkeit, diese dünne Schicht gesteuerter Wahrnehmungsebenen?
Hier gibt es immer mehr gesunde und kranke alte Deutsche. Die gesunden Alten sollen arbeiten, bis ihnen der Sargdeckel auf den Kopf fällt. Die kranken Alten werden wirtschaftlich versorgt.
Schön, dass wir sie noch am Leben lassen.
Ich bin nächsten Monat 57.
Früher hat man das bei uns anders gemacht. Grafeneck ist ganz nahe, ein übler Fleck in der Geschichte. Hinter Kostenrechnungen und bürokratischen
Regelungen steckt eine zunehmend autonomere und unkontrollierte Verwaltungstechnokratie, die wie ein Riesenkrake alles verschlingend überall lauert. In dieser entmenschlichten Sphäre vermeine ich neben Mozarts Kleiner Nachtmusik und Beethovens Eroica ein wenig Hiphop, Rasta und chillout Musik zu hören, dahinter Schreie, ersticktes Gurgeln, Seufzen, Wortfetzen wie „entartet“, lebensunwert“, „gemeinschaftsunfähig“. Die höflichen Angestellten, die diese Kulisse verwalten, schreiben Briefe an beidseits oberschenkelamputierte Schwerstkranke: „Sie haben kein Recht zu gehen.“
Wenn ich wahrhaftig leben will, so muss ich mich jeden Tag mit meiner Verletzlichkeit auseinandersetzen, mit meiner Nacktheit, mit werden und vergehen. Erst dann bin ich frei für Wahrnehmungen außerhalb meiner selbst. Erst dann habe ich meine Gutenachtgeschichte verdient.
Altern ist nicht nur schön, Schmerzen, Auflösung, üble Gerüche, Trauer. Aber der zunehmende Hormonabfall macht Raum zwischen den Schleiern der Maja, zwischen den heftigen Anfällen von Verlangen, und wir sehen wieder mehr, besser, andere Konturen können hervor treten, Gewichtungen fallen weg, der Kopf wird freier.
Der Kurs „Palliativmedizin“ ist so ein typisch deutscher Ansatz. Mein Kollege M. hat recht. Kann in einem Fachgespräch die Befähigung zur Sterbebegleitung geprüft werden? Im UK heißt das „palliative care“, care!
Wir brauchen alle Ärzte geschult im Umgang mit Schmerztherapie und Schmerzpumpen und mit medikamentöser Sterbebegleitung, wenn diese notwendig werden.
Ich soll 25 Patienten aus den letzten 5 Jahren schildern, bei denen solche Maßnahmen nötig wurden. Es ist eine Geschichte des eigenen Versagens, eine Geschichte verlorener Kämpfe, es ist auch eine Geschichte von Erlösung.
Die 6 Kurstage haben angeregt, getröstet und selbstkritisch gemacht.
Am schlechtesten konnte ich den Patienten helfen, die Wände und Wände aus Schweigen um sich errichtet hatten, deren Verwandte Wand um Wand zogen, Menschen, die den Krebs, den Schmerz und den Tod bis zuletzt verleugneten. Wie soll ich denen helfen? Ich weiß es auch nach diesem Kurs nicht. Ich fühle mich hilflos.
Gibt es einen Weg um die Wand herum?
Es soll doch immer mindestens 3 Wege geben: stehen bleiben, durch die Wand, um die Wand herum?
Wo ist heute meine Gutenachtgeschichte?
Der Film war beeindruckend konsequent, das UK ein Chaos, Müllhalden, brennende Rinderkadaver, Schulruinen, „fugees“ in Käfigen, Erschießungskommandos, staatliche Paranoia, Gesetzlosigkeit, Konzentrationslager, und nach anhaltenden Kriegen eine weltweite Unfruchtbarkeit und Kinderlosigkeit. Die Trauer ist global zu spüren. Eine Frau entkommt mit ihrer neugeborenen Tochter in die Hoffnung auf ein neues Leben.
Wie weit davon ist die Wirklichkeit, diese dünne Schicht gesteuerter Wahrnehmungsebenen?
Hier gibt es immer mehr gesunde und kranke alte Deutsche. Die gesunden Alten sollen arbeiten, bis ihnen der Sargdeckel auf den Kopf fällt. Die kranken Alten werden wirtschaftlich versorgt.
Schön, dass wir sie noch am Leben lassen.
Ich bin nächsten Monat 57.
Früher hat man das bei uns anders gemacht. Grafeneck ist ganz nahe, ein übler Fleck in der Geschichte. Hinter Kostenrechnungen und bürokratischen
Regelungen steckt eine zunehmend autonomere und unkontrollierte Verwaltungstechnokratie, die wie ein Riesenkrake alles verschlingend überall lauert. In dieser entmenschlichten Sphäre vermeine ich neben Mozarts Kleiner Nachtmusik und Beethovens Eroica ein wenig Hiphop, Rasta und chillout Musik zu hören, dahinter Schreie, ersticktes Gurgeln, Seufzen, Wortfetzen wie „entartet“, lebensunwert“, „gemeinschaftsunfähig“. Die höflichen Angestellten, die diese Kulisse verwalten, schreiben Briefe an beidseits oberschenkelamputierte Schwerstkranke: „Sie haben kein Recht zu gehen.“
Wenn ich wahrhaftig leben will, so muss ich mich jeden Tag mit meiner Verletzlichkeit auseinandersetzen, mit meiner Nacktheit, mit werden und vergehen. Erst dann bin ich frei für Wahrnehmungen außerhalb meiner selbst. Erst dann habe ich meine Gutenachtgeschichte verdient.
Altern ist nicht nur schön, Schmerzen, Auflösung, üble Gerüche, Trauer. Aber der zunehmende Hormonabfall macht Raum zwischen den Schleiern der Maja, zwischen den heftigen Anfällen von Verlangen, und wir sehen wieder mehr, besser, andere Konturen können hervor treten, Gewichtungen fallen weg, der Kopf wird freier.
Der Kurs „Palliativmedizin“ ist so ein typisch deutscher Ansatz. Mein Kollege M. hat recht. Kann in einem Fachgespräch die Befähigung zur Sterbebegleitung geprüft werden? Im UK heißt das „palliative care“, care!
Wir brauchen alle Ärzte geschult im Umgang mit Schmerztherapie und Schmerzpumpen und mit medikamentöser Sterbebegleitung, wenn diese notwendig werden.
Ich soll 25 Patienten aus den letzten 5 Jahren schildern, bei denen solche Maßnahmen nötig wurden. Es ist eine Geschichte des eigenen Versagens, eine Geschichte verlorener Kämpfe, es ist auch eine Geschichte von Erlösung.
Die 6 Kurstage haben angeregt, getröstet und selbstkritisch gemacht.
Am schlechtesten konnte ich den Patienten helfen, die Wände und Wände aus Schweigen um sich errichtet hatten, deren Verwandte Wand um Wand zogen, Menschen, die den Krebs, den Schmerz und den Tod bis zuletzt verleugneten. Wie soll ich denen helfen? Ich weiß es auch nach diesem Kurs nicht. Ich fühle mich hilflos.
Gibt es einen Weg um die Wand herum?
Es soll doch immer mindestens 3 Wege geben: stehen bleiben, durch die Wand, um die Wand herum?
Wo ist heute meine Gutenachtgeschichte?
Thursday, March 22, 2007
The Hollow Men
"Between the idea
And the reality
Between the motion
And the act
Falls the shadow"
The Hollow Men
T.S.Eliot
And the reality
Between the motion
And the act
Falls the shadow"
The Hollow Men
T.S.Eliot
lost in transition
I saw a film, "Lost in Translation". Not bad, weird, about the Japanese and our limits of communication.
Now blogging from Edinburgh, having another coffee in another cafe, the Black Medicine Shop.
I am ususally so busy, time passes quickly, and I don't easily feel lost. My life has a continuous meaning, my own importance has grown into an awareness of self-importance to which I am accustomed by now. Now I am loitering around Edinburgh, watching so many eyes staring, hungry for life, pale kids at the side of sloppy fat mothers stepping into light, coming out of their dark dungeons, drug addicts begging for coins, school classes queueing up for a tour of the castle, their faces bored. I got hungry, bought some samosas, started eating them, placed the bag on top of a litter bin, drank my ginger beer. All of a sudden time appeared as a vacuum, I felt being pulled into nothingness, lost, meaningless, soon to be poor, hungry, thirsty, seriously ill and finally defeated.
The tall grey stone houses, these dark and narrow steps, Fleshmarket Close, a T-shirt shop at the corner, and towering above all of them the castle, the rock and Earl Haig on his splendid horse.
Somewhere near the Writer's Museum a step, a stone, enchisseled the words: "It's a grand thing to get leave to live." I still have to digest that.
Now blogging from Edinburgh, having another coffee in another cafe, the Black Medicine Shop.
I am ususally so busy, time passes quickly, and I don't easily feel lost. My life has a continuous meaning, my own importance has grown into an awareness of self-importance to which I am accustomed by now. Now I am loitering around Edinburgh, watching so many eyes staring, hungry for life, pale kids at the side of sloppy fat mothers stepping into light, coming out of their dark dungeons, drug addicts begging for coins, school classes queueing up for a tour of the castle, their faces bored. I got hungry, bought some samosas, started eating them, placed the bag on top of a litter bin, drank my ginger beer. All of a sudden time appeared as a vacuum, I felt being pulled into nothingness, lost, meaningless, soon to be poor, hungry, thirsty, seriously ill and finally defeated.
The tall grey stone houses, these dark and narrow steps, Fleshmarket Close, a T-shirt shop at the corner, and towering above all of them the castle, the rock and Earl Haig on his splendid horse.
Somewhere near the Writer's Museum a step, a stone, enchisseled the words: "It's a grand thing to get leave to live." I still have to digest that.
Tuesday, March 20, 2007
her hair spread out in fiery points, glowed into words
And other withered stumps of time
Were told upon the walls; staring forms
Leaned out, leaning, hushing the room enclosed.
Footsteps shuffled on the stair.
Under the firelight, under the brush, her hair
Spread out in fiery points
Glowed into words, then would be savagely still.
The Waste Land
T.S.Eliot
1922
In Berwick on Tweed, im Café Nero.
Ich möchte Sie nicht mit The Waste Land
langweilen, aber geht das überhaupt?
Anlässlich eines Kurses in Palliativmedizin
und meines kommenden Geburtstags im
April habe ich T.S. Eliot wieder gefunden.
Hier stürmt es, die Wellen rasen über
das Meer mit Fahnen von Gischt, brechen
über die Fundamente des Leuchtturms, der
Wind ist herrlich, die Luft ist zum Trinken.
Nun schneit es, nachdem vorher das Licht grell
und wild über das Meer glitzerte. Ein Seehund
tauchte auf, wie ein Gruß aus dem Meer. Ich bin
froh, wieder hier zu sein.
Das möchte ich malen, und ich weiß, dass ich
es nicht kann, wie das Haar Worte in die
Atmosphäre brennt, und wie es dann
barbarisch still wird.
Ich habe noch kaum je ein faszinierenderes Bild
gelesen, gelesen und an meiner inneren Wand
sehen können.
Hier finde ich den Unterschied zwischen dem
Ausdrucksvermögen von Sprache und Bild
wieder. Ich erinnere mich, wie viel spannender
und farbenfroher und vielschichtiger Winnetou
oder Lederstrumpf oder Doktor Schiwago als
Buch waren, wie verhältnismäßig enttäuschend
ich die Filme fand.
Ich lasse mir diesen Satz nochmals auf der
Zunge zergehen, schlürfe meinen Cafe, warte auf
eine Eingebung, stelle fest, dass ich bedürftig bin.
Were told upon the walls; staring forms
Leaned out, leaning, hushing the room enclosed.
Footsteps shuffled on the stair.
Under the firelight, under the brush, her hair
Spread out in fiery points
Glowed into words, then would be savagely still.
The Waste Land
T.S.Eliot
1922
In Berwick on Tweed, im Café Nero.
Ich möchte Sie nicht mit The Waste Land
langweilen, aber geht das überhaupt?
Anlässlich eines Kurses in Palliativmedizin
und meines kommenden Geburtstags im
April habe ich T.S. Eliot wieder gefunden.
Hier stürmt es, die Wellen rasen über
das Meer mit Fahnen von Gischt, brechen
über die Fundamente des Leuchtturms, der
Wind ist herrlich, die Luft ist zum Trinken.
Nun schneit es, nachdem vorher das Licht grell
und wild über das Meer glitzerte. Ein Seehund
tauchte auf, wie ein Gruß aus dem Meer. Ich bin
froh, wieder hier zu sein.
Das möchte ich malen, und ich weiß, dass ich
es nicht kann, wie das Haar Worte in die
Atmosphäre brennt, und wie es dann
barbarisch still wird.
Ich habe noch kaum je ein faszinierenderes Bild
gelesen, gelesen und an meiner inneren Wand
sehen können.
Hier finde ich den Unterschied zwischen dem
Ausdrucksvermögen von Sprache und Bild
wieder. Ich erinnere mich, wie viel spannender
und farbenfroher und vielschichtiger Winnetou
oder Lederstrumpf oder Doktor Schiwago als
Buch waren, wie verhältnismäßig enttäuschend
ich die Filme fand.
Ich lasse mir diesen Satz nochmals auf der
Zunge zergehen, schlürfe meinen Cafe, warte auf
eine Eingebung, stelle fest, dass ich bedürftig bin.
Monday, March 19, 2007
Dying with a little patience
After the torchlight red on sweaty faces
After the frosty silence in the gardens
After the agony in stony places
The shouting and crying
Prison and place and reverberation
Of thunder of spring over distant mountains
He who was living is now dead
We who were living are now dying
With a little patience
The Waste land, T.S.Eliot, 1922
After the frosty silence in the gardens
After the agony in stony places
The shouting and crying
Prison and place and reverberation
Of thunder of spring over distant mountains
He who was living is now dead
We who were living are now dying
With a little patience
The Waste land, T.S.Eliot, 1922
Looking into the heart of light, the silence
—Yet when we came back, late, from the Hyacinth garden,
Your arms full, and your hair wet, I could not
Speak, and my eyes failed, I was neither
Living nor dead, and I knew nothing,
Looking into the heart of light, the silence.
T.S.Eliot
The Waste land
1922
Your arms full, and your hair wet, I could not
Speak, and my eyes failed, I was neither
Living nor dead, and I knew nothing,
Looking into the heart of light, the silence.
T.S.Eliot
The Waste land
1922
I will show you fear in a handful of dust
What are the roots that clutch, what branches grow
Out of this stony rubbish? Son of man,
You cannot say, or guess, for you know only
A heap of broken images, where the sun beats,
And the dead tree gives no shelter, the cricket no relief,
And the dry stone no sound of water. Only
There is shadow under this red rock,
(Come in under the shadow of this red rock),
And I will show you something different from either
Your shadow at morning striding behind you
Or your shadow at evening rising to meet you;
I will show you fear in a handful of dust.
T.S.Eliot
The Waste Land
1922
Out of this stony rubbish? Son of man,
You cannot say, or guess, for you know only
A heap of broken images, where the sun beats,
And the dead tree gives no shelter, the cricket no relief,
And the dry stone no sound of water. Only
There is shadow under this red rock,
(Come in under the shadow of this red rock),
And I will show you something different from either
Your shadow at morning striding behind you
Or your shadow at evening rising to meet you;
I will show you fear in a handful of dust.
T.S.Eliot
The Waste Land
1922
April is the cruellest month
APRIL is the cruellest month, breeding
Lilacs out of the dead land, mixing
Memory and desire, stirring
Dull roots with spring rain.
T.S.ELIOT
The Waste Land, 1922
Lilacs out of the dead land, mixing
Memory and desire, stirring
Dull roots with spring rain.
T.S.ELIOT
The Waste Land, 1922
Labels:
April,
desire,
memory,
T.S.ELIOT,
The Waste Land
Klagemauer
Bin ich eine Klagemauer?
Ich brauch mal eine, ein bis zwei Mal
die Woche.
Dann stell ich mich hin, den Blick auf
nichts als Leere, und diese werde ich mit
Heulen füllen, mit Tränen, mit Wut, mit
Enttäuschung, mit meinem Blut.
Ich weiss nicht, wie lange es dauern wird,
aber es muss genug sein, es wird reichen
müssen für die anderen Tage davor und danach.
Es wird reichen müssen für die Schreie der anderen,
für die brüllenden Stummen und für die
geschwätzigen Blinden.
Es wird reichen müssen, bis grüne Knospen aus
den schwarzen Ästen sprossen, bis zu Traum und
Apfelblüten, bis in die grausame Sehnsucht nach Leben,
bis in den April und dann bis Dezember.
Es wird reichen müssen.
Bin ich eine Klagemauer?
Ich brauch mal eine, ein bis zwei Mal
die Woche.
Dann stell ich mich hin, den Blick auf
nichts als Leere, und diese werde ich mit
Heulen füllen, mit Tränen, mit Wut, mit
Enttäuschung, mit meinem Blut.
Ich weiss nicht, wie lange es dauern wird,
aber es muss genug sein, es wird reichen
müssen für die anderen Tage davor und danach.
Es wird reichen müssen für die Schreie der anderen,
für die brüllenden Stummen und für die
geschwätzigen Blinden.
Es wird reichen müssen, bis grüne Knospen aus
den schwarzen Ästen sprossen, bis zu Traum und
Apfelblüten, bis in die grausame Sehnsucht nach Leben,
bis in den April und dann bis Dezember.
Es wird reichen müssen.
Bin ich eine Klagemauer?
Saturday, March 17, 2007
Sydney's, aus "Joanna und die Killer"
Sydney ´s
Aus der Speisekarte: “Chateau Xanadu Semillon 1998”
Western Australia (Margaret River)
“Wundervoll trockener Wein, der seidenweich
über die Zunge fließt, er hat enorme
Komplexität und ist von betörender Eleganz.
Lagerung in neuen französischen
Eichenfässern. Dieser Wein passt ausgezeichnet
zu Fischgerichten aller Art. Ein Semillon,
der zu den besten in Westaustralien gehört.“
Dazu neuseeländische Green Shell Muscheln
in Kokosnuss – Chili – Limonen – Sud. Eine kleine
Portion. Auf die Bemerkung des Doktors : „und
werde ich davon satt?“ brachte die Bedienung
einen großen Korb Weißbrot.
Das Sidney’s liegt in der Stuttgarter Innenstadt,
Bumerang, Didgeridoo und Bilder mit den Motiven
der australischen Ureinwohner zieren zusammen
mit einem Sandkasten das Restaurant. Das Essen
ist gut, die Portionen sind zu klein.
Die Hintergrundmusik war leise genug und gut,
Didgeridoo und andere europäischere Klänge.
Die Speisekarte mit dem Summer Menu gab es
für sechs Mark zu kaufen. Die Beschreibung
der australischen Weine brachte den Doktor
zum Lachen.
Er fand zum Beispiel auch folgenden Text
oberaffengeil:
„Knappstein Lenswood Chardonnay1997“, South
Australia (Lenswood in den Adelaide Hills),
“Trocken-halbtrocken, duftet nach weißem
Pfirsich und Nektarinen, ein Hauch von
Feigen und mit typisch rauchigen Noten
von getoastetem Holz,weich und cremig
mit einem touch von Butterscotch.“
Ein Gedicht, traumhaft, Klänge aus einem
verwunschenen Garten.
Australische Winzer, dachte der Doktor, müssen
eine Mischung aus Daniel Düsentrieb und Dylan
Thomas in riesigen fruchtbar wuchernden
Weinbergen sein, keine kargen Gogen aus
Tübingen, völlig ohne die schwäbischen Bürden
des Steinlesens und des Güllefahrens. Nein,
diesen Dichterbauern könne man weder
einen schlechten Geruch noch böse Witze
anheften.
Aber insgeheim dachte er auch wieder, ob
diese Jungs nicht nur gute Texter angeheuert hatten.
Ob sie nicht in Wirklichkeit wie besoffene
Kängurus mit verschissenen Unterhosen völlig
verschwitzt durch ihre Weinberge hopsten,
Unkrautsprays auf den Rücken geschnallt,
riesige Spritzpistolen fest in beiden Händen.
Ob nicht bei anderen Hubschrauber
Wolken verheerender, lebensvernichtender und
die Teilung der menschlichen Chromosomen
störender, Missgeburten fördernder
Ungeziefervernichter mit lautem Flügelschlagen
und zischenden Düsen in die grünen Hügel
verteilten?
(für meinen Nachbar im Kurs Palliativmedizin)
Aus der Speisekarte: “Chateau Xanadu Semillon 1998”
Western Australia (Margaret River)
“Wundervoll trockener Wein, der seidenweich
über die Zunge fließt, er hat enorme
Komplexität und ist von betörender Eleganz.
Lagerung in neuen französischen
Eichenfässern. Dieser Wein passt ausgezeichnet
zu Fischgerichten aller Art. Ein Semillon,
der zu den besten in Westaustralien gehört.“
Dazu neuseeländische Green Shell Muscheln
in Kokosnuss – Chili – Limonen – Sud. Eine kleine
Portion. Auf die Bemerkung des Doktors : „und
werde ich davon satt?“ brachte die Bedienung
einen großen Korb Weißbrot.
Das Sidney’s liegt in der Stuttgarter Innenstadt,
Bumerang, Didgeridoo und Bilder mit den Motiven
der australischen Ureinwohner zieren zusammen
mit einem Sandkasten das Restaurant. Das Essen
ist gut, die Portionen sind zu klein.
Die Hintergrundmusik war leise genug und gut,
Didgeridoo und andere europäischere Klänge.
Die Speisekarte mit dem Summer Menu gab es
für sechs Mark zu kaufen. Die Beschreibung
der australischen Weine brachte den Doktor
zum Lachen.
Er fand zum Beispiel auch folgenden Text
oberaffengeil:
„Knappstein Lenswood Chardonnay1997“, South
Australia (Lenswood in den Adelaide Hills),
“Trocken-halbtrocken, duftet nach weißem
Pfirsich und Nektarinen, ein Hauch von
Feigen und mit typisch rauchigen Noten
von getoastetem Holz,weich und cremig
mit einem touch von Butterscotch.“
Ein Gedicht, traumhaft, Klänge aus einem
verwunschenen Garten.
Australische Winzer, dachte der Doktor, müssen
eine Mischung aus Daniel Düsentrieb und Dylan
Thomas in riesigen fruchtbar wuchernden
Weinbergen sein, keine kargen Gogen aus
Tübingen, völlig ohne die schwäbischen Bürden
des Steinlesens und des Güllefahrens. Nein,
diesen Dichterbauern könne man weder
einen schlechten Geruch noch böse Witze
anheften.
Aber insgeheim dachte er auch wieder, ob
diese Jungs nicht nur gute Texter angeheuert hatten.
Ob sie nicht in Wirklichkeit wie besoffene
Kängurus mit verschissenen Unterhosen völlig
verschwitzt durch ihre Weinberge hopsten,
Unkrautsprays auf den Rücken geschnallt,
riesige Spritzpistolen fest in beiden Händen.
Ob nicht bei anderen Hubschrauber
Wolken verheerender, lebensvernichtender und
die Teilung der menschlichen Chromosomen
störender, Missgeburten fördernder
Ungeziefervernichter mit lautem Flügelschlagen
und zischenden Düsen in die grünen Hügel
verteilten?
(für meinen Nachbar im Kurs Palliativmedizin)
Labels:
"Joanna und die Killer,
cf,
Conrad Feder,
Speisekarte,
Stuttgart,
Sydney's,
Wein
Speisekarte, Sydney's
Speisekarte
Summer Menu, Sydney’s, Stuttgart, 2001
Neu
Dessertwein, Penfolds Botrytis Semillon 1998
Diese Trockenbeerenauslese wurde hergestellt aus den vom Edelpilz Botrytis befallenen Semillon - Trauben. Der Wein kombiniert Honigaromen und Geschmack nach Orangen mit wunderbarem Fruchtcharakter. Er passt hervorragend zu Käse und Desserts. Genießen sie eine außergewöhnliche Spezialität
(für meinen Nachbar im Kurs Palliativmedizin)
Summer Menu, Sydney’s, Stuttgart, 2001
Neu
Dessertwein, Penfolds Botrytis Semillon 1998
Diese Trockenbeerenauslese wurde hergestellt aus den vom Edelpilz Botrytis befallenen Semillon - Trauben. Der Wein kombiniert Honigaromen und Geschmack nach Orangen mit wunderbarem Fruchtcharakter. Er passt hervorragend zu Käse und Desserts. Genießen sie eine außergewöhnliche Spezialität
(für meinen Nachbar im Kurs Palliativmedizin)
Labels:
Australien,
Dr. Conrad Feder,
Speisekarte,
Stuttgart,
Sydney's
The other side of light
„the other side of light
isn’t very bright”
R.D.Laing, “Do you really love me?”
isn’t very bright”
R.D.Laing, “Do you really love me?”
Labels:
"Do you really love me?",
light,
R.D.LAING,
the other side
Berühre eine Blume
Energy
Energy is eternal delight.
William Blake
HEXE UND MITTLER
Die althochdeutsche "hagazussa" = "die Zaunreiterin", ist
eher symbolisch gemeint.
Der "Hag" umgrenzte früher (heute z.T. auch noch
als "Hecke") den persönlichen Grundbesitz,
trennte also die vertraute Innen- gegen die
beängstigende und von jeder Menge wilden
Untieren besiedelte Außenwelt ab.
"Auf dem Zaun reiten" meint nichts anderes,
als einen Menschen, der seine Füße in zwei
verschiedenen Welten hat, einen in der
wohlbekannten Realität und einen in der
für das gemeine Volk unheimlichen „Anderswelt".
Wenn ich male, so stellte ich mir oft vor:
ZWISCHEN - WELTEN
„zwischadrenna“
in Zeit
Raum
Vorstellung
zwischen Menschen
in der Praxis
im Leben
Heute benannte Prof. Dr. Lorenz aus Pfullingen den
Arzt im Palliativmedizin-Kurs als "Mittler zu sich
selbst und zur Umgebung". Dies bezog sich heute vor
allem auf den Sterbeprozess, aber für mich betrifft
dies in einem spirituellen Sinn alles ärztliche Handeln.
Ein anderes Gebiet, über das wir viel sprachen, betrifft
die Bedeutung unserer Grenzen zur Aussenwelt,
oben und unten,vorn und hinten.
Eine geheime Frage musste ich mit nach Hause nehmen:
stopft nun Kakao oder nicht?
Labels:
hagazussa,
Hexe,
Kakao,
Mittler,
palliative care,
Palliativmedizin,
Prof. Dr. Lorenz,
Zwischenwelten
HUNA, Die sieben Prinzpien
IKE
Die Welt ist, wofür Du sie hältst.
KALA
Es gibt keine Grenzen.
MAKIA
Energie folgt der Aufmerksamkeit.
MANAWA
Jetzt ist der Augenblick der Macht
ALOHA
Lieben heißt, glücklich sein mit ...
MANA
Alle Macht kommt von innen.
PONO
Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit.
Segne die Gegenwart
Vertrau auf Dich selbst
Erwarte das Beste
Die Welt ist, wofür Du sie hältst.
KALA
Es gibt keine Grenzen.
MAKIA
Energie folgt der Aufmerksamkeit.
MANAWA
Jetzt ist der Augenblick der Macht
ALOHA
Lieben heißt, glücklich sein mit ...
MANA
Alle Macht kommt von innen.
PONO
Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit.
Segne die Gegenwart
Vertrau auf Dich selbst
Erwarte das Beste
Thursday, March 15, 2007
Ein schöner Tag
Eine Last ist von mir genommen. Ich konnte mit V. sprechen. Und ich bin wieder gesund. Nach sechs Wochen Nebenwirkungen eines Medikamentes (ACE-Hemmer) mit schwerem Krankheitsgefühl, Schmerzen und Erkältungssymptomen habe ich auch mal bei mir die richtige Diagnose gestellt.
Es wird ganz sicher Frühling. Mein Gesicht brennt, und meine Augen glänzen.Meine Seele lacht.
Genug vom Frohlocken, sonst kommt Karl Valentin mit den Problemen des Münchner Himmels zu uns.
Gestern abend erfuhr ich aus dem Fernsehen die Bedeutung von "mongolisch" im erotischen Bereich. Mongolisch bezeichne die Stimulation der Pobacken zum Lustgewinn.
Ob das einer wissen will?
Ich find's ok.
Es wird ganz sicher Frühling. Mein Gesicht brennt, und meine Augen glänzen.Meine Seele lacht.
Genug vom Frohlocken, sonst kommt Karl Valentin mit den Problemen des Münchner Himmels zu uns.
Gestern abend erfuhr ich aus dem Fernsehen die Bedeutung von "mongolisch" im erotischen Bereich. Mongolisch bezeichne die Stimulation der Pobacken zum Lustgewinn.
Ob das einer wissen will?
Ich find's ok.
Labels:
ACE-Hemmer,
Karl Valentin,
mongolisch,
Nebenwirkungen,
V.
Mein Horoskop vom 17.-23.März 2007
Wochenanzeiger, Mittwoch, 14. März 2007
Widder
21.3.-20.4.
"Lassen Sie sich nicht von dem draufgängerischen Temperament eines Menschen beeindrucken, der Ihnen eine Liebeserklärung macht. Eine Beziehung wäre nicht von Dauer."
Dieses Horoskop teile ich mit Ihnen und Ihnen und Ihnen und...
Aber das ist schon "hammerhart". Hat mich für heute noch zum Lachen gebracht, während ich
nach Mitternacht Graupensuppe für meine geliebte und gefürchtete Kranke koche.
Widder
21.3.-20.4.
"Lassen Sie sich nicht von dem draufgängerischen Temperament eines Menschen beeindrucken, der Ihnen eine Liebeserklärung macht. Eine Beziehung wäre nicht von Dauer."
Dieses Horoskop teile ich mit Ihnen und Ihnen und Ihnen und...
Aber das ist schon "hammerhart". Hat mich für heute noch zum Lachen gebracht, während ich
nach Mitternacht Graupensuppe für meine geliebte und gefürchtete Kranke koche.
Wednesday, March 14, 2007
Herr wirf das Gehirn herunter
Auf Schwäbisch sagt mein Kollege R.H. immer: "Herr, schmeiss s'Hira ra"!
Ich habe mit einem Patienten gesprochen, der auch eine sterbenskranke Frau hat. Es sind die diesselben Gefühlsschwankungen, Schuldgefühle, leben wollen, sich lösen wollen, Sehnsüchte. Es ist diesselbe Einsamkeit.
Jetzt ist meine Frau auf dem Weg der Besserung, und ich freue mich wahrhaftig für Sie. Sie wird sicherlich bald einmal nach nun über drei Monaten irgendwann krank zurück kommen, Ansprüche an mich stellen, mich brauchen. Ich weiss nicht, ob ich dem gewachsen sein werde. Ich weiss nicht, wieviel Liebe und Zuneigung ich geben und vermitteln kann.
Ich finde mich in einer Situation, in der ich Zuwendung brauche.
Auch wenn ich in ihre Augen blicke, diese kühn hellwach träumenden ewig kämpferischen Falkenaugen, ich kann die Vergangenheit nicht zum Jetzt machen. Es fällt mir oft alles schwer, zwischen weinen wollen und weg gehen wollen zu Sehnsucht und wieder haben wollen.
Die Trauer kommt nicht nur nach dem Tod oder nach einem Verlust, die Trauer fängt bei einem bewussten Leben viel früher an.
Die Japaner sagen, "im Anfang des Kennenlernens ist der Anfang des Abschieds."
Ich bin immer noch nicht über V. hinweg. Ich habe mich still und heimlich über eine lange Zeit verliebt. Scheint ja etwas einseitig zu sein, aber es ist vielleicht besser so. Wenn ich sie nicht sehe, fehlt sie mir. Das ist schon lange so. Sie soll nicht denken, es sei neu. Das ist es nicht.
Wenn sie lächelt oder grinst, dann geht die Sonne auf wie aus einem grauen bitteren Albhimmel, wenn die Wolken aufreissen, wenn die Nebel ziehen und wenn die goldenen Strahlen einer Oktobersonne in Tautropfen und in Spinnweben funkeln. Wenn sie strahlt, so sieht das aus wie Juni im Dezember. Ich strahle innerlich mit, ich bin hingerissen. Stop.
Ich habe mit einem Patienten gesprochen, der auch eine sterbenskranke Frau hat. Es sind die diesselben Gefühlsschwankungen, Schuldgefühle, leben wollen, sich lösen wollen, Sehnsüchte. Es ist diesselbe Einsamkeit.
Jetzt ist meine Frau auf dem Weg der Besserung, und ich freue mich wahrhaftig für Sie. Sie wird sicherlich bald einmal nach nun über drei Monaten irgendwann krank zurück kommen, Ansprüche an mich stellen, mich brauchen. Ich weiss nicht, ob ich dem gewachsen sein werde. Ich weiss nicht, wieviel Liebe und Zuneigung ich geben und vermitteln kann.
Ich finde mich in einer Situation, in der ich Zuwendung brauche.
Auch wenn ich in ihre Augen blicke, diese kühn hellwach träumenden ewig kämpferischen Falkenaugen, ich kann die Vergangenheit nicht zum Jetzt machen. Es fällt mir oft alles schwer, zwischen weinen wollen und weg gehen wollen zu Sehnsucht und wieder haben wollen.
Die Trauer kommt nicht nur nach dem Tod oder nach einem Verlust, die Trauer fängt bei einem bewussten Leben viel früher an.
Die Japaner sagen, "im Anfang des Kennenlernens ist der Anfang des Abschieds."
Ich bin immer noch nicht über V. hinweg. Ich habe mich still und heimlich über eine lange Zeit verliebt. Scheint ja etwas einseitig zu sein, aber es ist vielleicht besser so. Wenn ich sie nicht sehe, fehlt sie mir. Das ist schon lange so. Sie soll nicht denken, es sei neu. Das ist es nicht.
Wenn sie lächelt oder grinst, dann geht die Sonne auf wie aus einem grauen bitteren Albhimmel, wenn die Wolken aufreissen, wenn die Nebel ziehen und wenn die goldenen Strahlen einer Oktobersonne in Tautropfen und in Spinnweben funkeln. Wenn sie strahlt, so sieht das aus wie Juni im Dezember. Ich strahle innerlich mit, ich bin hingerissen. Stop.
Wenn Tote heim kommen
Eine Geschichte bei einem Hausbesuch:
das "Bäsle", wie man bei uns sagt, hatte einen schwer kranken Ehemann. Sie kamen in die Jahre, und er war oft im Krankenhaus, oft schon in Lebensgefahr gewesen. Sie hatte nie viel von ihren Gefühlen zeigen können, eher ein Kopfschütteln und ein etwas aufgesetzt wirkendes Lachen. Als es bei ihrem Mann ans Sterben ging, begab sie sich ins Krankenhaus und drängte darauf, dass er jetzt sofort nach Hause kommen solle zum Sterben. Ihr Begehren war erfolgreich. Noch heute, viele Monate später, erzählt sie allen Verwandten, sie sei eine frohe Witwe, weil sei so glücklich sei, dass sie ihren Mann habe bei sich sterben lassen können. Ja, sie solle doch in Schwarz trauern und nicht so fast unverschämt fröhlich sein. Bei ihrem letzten Gespräch mit meiner Patientin meinte sie aber, es sei an der Zeit, jetzt könne er ruhig auch einmal wieder heim komen.
Das ist Trauer auf der Schwäbischen Alb, karg, herb, aber doch auch irgendwie schön!
das "Bäsle", wie man bei uns sagt, hatte einen schwer kranken Ehemann. Sie kamen in die Jahre, und er war oft im Krankenhaus, oft schon in Lebensgefahr gewesen. Sie hatte nie viel von ihren Gefühlen zeigen können, eher ein Kopfschütteln und ein etwas aufgesetzt wirkendes Lachen. Als es bei ihrem Mann ans Sterben ging, begab sie sich ins Krankenhaus und drängte darauf, dass er jetzt sofort nach Hause kommen solle zum Sterben. Ihr Begehren war erfolgreich. Noch heute, viele Monate später, erzählt sie allen Verwandten, sie sei eine frohe Witwe, weil sei so glücklich sei, dass sie ihren Mann habe bei sich sterben lassen können. Ja, sie solle doch in Schwarz trauern und nicht so fast unverschämt fröhlich sein. Bei ihrem letzten Gespräch mit meiner Patientin meinte sie aber, es sei an der Zeit, jetzt könne er ruhig auch einmal wieder heim komen.
Das ist Trauer auf der Schwäbischen Alb, karg, herb, aber doch auch irgendwie schön!
Die Rippe Adams
"Das Ripp", das Weib. Eine christliche Lehre und laut einem Rabbiner, dem ich zugehört habe, eine Fehlübersetzung. Im Hebräischen wird Eva aus der Seite des Mannes geschaffen. Daher bedeuten Adam und Eva dann ganz natürlich zwei Seiten eines ganzen Wesens. Ein nicht verheirateter Jude könne nie ein ganzes Gemeindemitglied sein.
So viel Missverständnisse, Feindschaft, Erniedrigung und Erlösungsbedürnis auf Grund eines Übersetzungsfehlers? So viel Verstümmelung, Folter, Grausamkeit und Morde, so viele Qualen, solches Elend? Ich denke dabei an die Hexenprozesse.
Ich benenne auch die Ehezombies, die Untoten in den schönen Neubauten. Ich beschwöre die Selbstverwirklichungspaniker, die geopferten Kinder.
Ich male den stummen kleinen täglichen Tod an die Wand, die Seelengefängnisse, die unerfüllten Träume, die ungehörten Gedanken, die Gebete der Verlassenen, die Tränen der Trauernden.
Denk an die dumpfe Weitergabe einer Auffassung, die die Frau unter dich als Mann stellt, nur damit du dich nicht vor ihr fürchten musst? Was ist das für eine jämmerliche Geschichte.
Es ist doch die gleiche Geschichte einer geistigen Verarmung, die Geschichte von Bildersturm, Bücherverbrennung, Ächtung, Inquisition, die Jammertal-und- Jenseits - Geschichte.
Die Übersetzer müssen schön frustriert über ihren Weinhumpen gehangen haben.Der grosse Vater hat es auch nicht ändern wollen, wenn er doch die vielen schwarzen Männer in einsamster Enthaltsamkeit unterworfen gefangen halten will. Diener zwischen Welten....
Vielleicht ist es ja nicht nur wegen der Übersetzung. Mann und Frau sind eben doch zwei verschiedene Seiten dieses "Wesens" Mensch.
Von dem Augenblick an, in dem aus zwei drei werden, erfüllt sich die primäre Aufgabe der Zweisamkeit, es kommt zu einer Verteilung von Aufgaben, die alle dem Dritten dienen, dem "Kind". Während dieses Prozesses kommt es zu den tiefgreifendsten Verwirrungen, Mitteilungsstörungen, Selbstverständniskrisen und Überforderungssituationen aller Art für die Seiten Eins und Zwei.
Es ist tragisch, wenn in eben diesem spirituellen Umbau nichts weiter einfällt als verächtliche Zoten aus einem so durch einen Übersetzungsfehler erlernten überheblichen Selbstverständnis des Mannes.
"Das Ripp" war schuld. Nicht die Schlange auch? Der süsse Apfel der Lust? Wer hat gegessen?
Schlaft schön. Es ist spät geworden. Aber hört immer genau zu. Misstraut Übersetzern.
So viel Missverständnisse, Feindschaft, Erniedrigung und Erlösungsbedürnis auf Grund eines Übersetzungsfehlers? So viel Verstümmelung, Folter, Grausamkeit und Morde, so viele Qualen, solches Elend? Ich denke dabei an die Hexenprozesse.
Ich benenne auch die Ehezombies, die Untoten in den schönen Neubauten. Ich beschwöre die Selbstverwirklichungspaniker, die geopferten Kinder.
Ich male den stummen kleinen täglichen Tod an die Wand, die Seelengefängnisse, die unerfüllten Träume, die ungehörten Gedanken, die Gebete der Verlassenen, die Tränen der Trauernden.
Denk an die dumpfe Weitergabe einer Auffassung, die die Frau unter dich als Mann stellt, nur damit du dich nicht vor ihr fürchten musst? Was ist das für eine jämmerliche Geschichte.
Es ist doch die gleiche Geschichte einer geistigen Verarmung, die Geschichte von Bildersturm, Bücherverbrennung, Ächtung, Inquisition, die Jammertal-und- Jenseits - Geschichte.
Die Übersetzer müssen schön frustriert über ihren Weinhumpen gehangen haben.Der grosse Vater hat es auch nicht ändern wollen, wenn er doch die vielen schwarzen Männer in einsamster Enthaltsamkeit unterworfen gefangen halten will. Diener zwischen Welten....
Vielleicht ist es ja nicht nur wegen der Übersetzung. Mann und Frau sind eben doch zwei verschiedene Seiten dieses "Wesens" Mensch.
Von dem Augenblick an, in dem aus zwei drei werden, erfüllt sich die primäre Aufgabe der Zweisamkeit, es kommt zu einer Verteilung von Aufgaben, die alle dem Dritten dienen, dem "Kind". Während dieses Prozesses kommt es zu den tiefgreifendsten Verwirrungen, Mitteilungsstörungen, Selbstverständniskrisen und Überforderungssituationen aller Art für die Seiten Eins und Zwei.
Es ist tragisch, wenn in eben diesem spirituellen Umbau nichts weiter einfällt als verächtliche Zoten aus einem so durch einen Übersetzungsfehler erlernten überheblichen Selbstverständnis des Mannes.
"Das Ripp" war schuld. Nicht die Schlange auch? Der süsse Apfel der Lust? Wer hat gegessen?
Schlaft schön. Es ist spät geworden. Aber hört immer genau zu. Misstraut Übersetzern.
Freiheit
"Alterius non sit qui suus esse potest"
Wahlspruch des Paracelsus
(Eines anderen Untertan sei nicht wer sein eigener Herr sein kann)
Wahlspruch des Paracelsus
(Eines anderen Untertan sei nicht wer sein eigener Herr sein kann)
Labels:
Bombastus,
Freiheit,
Latein,
Paracelsus,
Wahlspruch
Sunday, March 11, 2007
Langeweile
Wenn ich jetzt noch was schreibe, wird es langweilig. Oder gefährlich. Andere brauchen und wollen nicht alles wissen. Vor einer Woche habe ich V. zum Beispiel eine Geschichte erzählt, die zwar wahr ist aber nicht erzählenswert, eher nur flach und abstossend. Es war ein Zeichen der Abwehr, aber völlig übertrieben und verletzend. Ich sehe, das interessiert Sie nicht. Mich schon: ich konnte mich bisher nicht entschuldigen. Schuld ist eine Last, ist ohne Verzeihung allein oft fast zu schwer.
Unser Dr. Frhr. von Freytag-Loringhoven im Kurs für Palliativmedizin erwähnte mindestens zwei mal das Wahrhaftigkeitsprinzip: bleib wahrhaftig, wenn du etwas erzählst, aber du musst nicht so ehrlich sein, das du alles erzählst,was andere vielleicht gar nicht wissen wollen.
Die Grenze ist auch in so einem öffentlichen Tagebuch schwierig.
Ich will nicht langweilen, weder Sie noch mich.
Ich möchte nicht, dass man mir nachspionieren kann.
Aber ein Kommentar wäre hier hilfreich.
Vermutlich würde ich aber aus Trotz das Gegenteil tun.
Versuch?
Unser Dr. Frhr. von Freytag-Loringhoven im Kurs für Palliativmedizin erwähnte mindestens zwei mal das Wahrhaftigkeitsprinzip: bleib wahrhaftig, wenn du etwas erzählst, aber du musst nicht so ehrlich sein, das du alles erzählst,was andere vielleicht gar nicht wissen wollen.
Die Grenze ist auch in so einem öffentlichen Tagebuch schwierig.
Ich will nicht langweilen, weder Sie noch mich.
Ich möchte nicht, dass man mir nachspionieren kann.
Aber ein Kommentar wäre hier hilfreich.
Vermutlich würde ich aber aus Trotz das Gegenteil tun.
Versuch?
Der Seidelbast
Ein Ausritt, selbstverständlich zu Pferd. Märzenbecher leuchten aus dem Moos. Ich sehe Seidelbast, reite weiter. Dann erinnere ich mich, bemerke so zu mir : "das ist Seidelbast".
Es bedeutet oft nicht viel, wenn man etwas benennen kann.
Das Geheimnis des Lebens im Seidelbast drückt sich nicht in einem Wort aus sondern im Seidelbast.
Der Akt des Benennens hätte nur einen Sinn, wenn Seidelbast verwendet werden soll, wenn vor Seidelbast gewarnt oder wenn Seidelbast als nützlich bezeichnet werden soll.
Eindeutig kann so Sprache der Erkenntnis des Wesens der Dinge im Weg stehen.
Es wird Frühling, mit allem was das bedeutet.
Seidelbast ist ein Zeichen, blüht zwischen totem Geäst.
Ich frage mich, ob es mir gleichgültig ist, welchen Weg ich nehme, wenn ich nur da ankomme, wo ich sein möchte. Nein, ich möchte da sein, wo mein Weg ist, in der Bewegung sein, wenn doch selbst das Ruhen nur eine andere Art der Bewegung ist, in der Ruhe bleiben, wenn doch Bewegung nur eine andere Art der Ruhe ist. Nicht nur irgendwo irgendwann sein, sondern jetzt da sein. Auf dem Weg zu meinen Zielen will ich da sein. In der Bewegung will ich ruhen. Der Weg ist nicht mein Ziel, der Weg ist mein ganzes Leben.
Es bedeutet oft nicht viel, wenn man etwas benennen kann.
Das Geheimnis des Lebens im Seidelbast drückt sich nicht in einem Wort aus sondern im Seidelbast.
Der Akt des Benennens hätte nur einen Sinn, wenn Seidelbast verwendet werden soll, wenn vor Seidelbast gewarnt oder wenn Seidelbast als nützlich bezeichnet werden soll.
Eindeutig kann so Sprache der Erkenntnis des Wesens der Dinge im Weg stehen.
Es wird Frühling, mit allem was das bedeutet.
Seidelbast ist ein Zeichen, blüht zwischen totem Geäst.
Ich frage mich, ob es mir gleichgültig ist, welchen Weg ich nehme, wenn ich nur da ankomme, wo ich sein möchte. Nein, ich möchte da sein, wo mein Weg ist, in der Bewegung sein, wenn doch selbst das Ruhen nur eine andere Art der Bewegung ist, in der Ruhe bleiben, wenn doch Bewegung nur eine andere Art der Ruhe ist. Nicht nur irgendwo irgendwann sein, sondern jetzt da sein. Auf dem Weg zu meinen Zielen will ich da sein. In der Bewegung will ich ruhen. Der Weg ist nicht mein Ziel, der Weg ist mein ganzes Leben.
Labels:
Ausritt,
Bewegung,
Erkenntnis,
Leben,
Pferd,
Ruhe,
Seidelbast,
Sprache
Why I am a friend of the pope and of kangaroos
Ja, warum. Die Zärtlichkeit der Frauen ist eine Gnade. Gnade kommt von oben, also entsteht Abhängigkeit.
Der Marienkult gepaart mit der Unterwerfung unter den Mantel des Papstes schafft doppelte Abhängigkeit für diejenigen, die das wollen, also für zumindest zutiefst gebundene Katholiken. Provokativ könnte man es masochistisch belegte Doppelabhängigkeit nennen. Ohne Lustgewinn macht das ja niemand, oder?
Kängurus haben einen Beutel, das ist schon bekannt.
Ich habe eine Riesenlust auch mal bei allen Riesenkänguruhopsern in so einem Beutel zu hängen und dabei über den Rand hinaus unverschämt und verschlafen zu grinsen.
Ganz besonders würde ich nur so den Papst um eine Audienz bitten, um ihm aus meiner sicheren Ecke heraus zu winken und "I love the Pope" zu rufen.
Die Kirche kennt Vergebung. Das möchte ich dann doch einmal ausnutzen!
Der Marienkult gepaart mit der Unterwerfung unter den Mantel des Papstes schafft doppelte Abhängigkeit für diejenigen, die das wollen, also für zumindest zutiefst gebundene Katholiken. Provokativ könnte man es masochistisch belegte Doppelabhängigkeit nennen. Ohne Lustgewinn macht das ja niemand, oder?
Kängurus haben einen Beutel, das ist schon bekannt.
Ich habe eine Riesenlust auch mal bei allen Riesenkänguruhopsern in so einem Beutel zu hängen und dabei über den Rand hinaus unverschämt und verschlafen zu grinsen.
Ganz besonders würde ich nur so den Papst um eine Audienz bitten, um ihm aus meiner sicheren Ecke heraus zu winken und "I love the Pope" zu rufen.
Die Kirche kennt Vergebung. Das möchte ich dann doch einmal ausnutzen!
Clowns 'Boost Fertility' vs. Der Schieber
"Doctors are helping women become pregnant - by sending in the clowns.
Women undergoing treatment at a fertility clinic in Israel began falling pregnant after a bedside performance by professional clown Shlomi Algussi.
Dressed in a chef's hat and yellow and white vest he told jokes, did magic tricks, and played the fool in front of patients, asking them: "Did you order steak flambe or chocolate gateaux?"
The women, who had been implanted with embryos, saw their pregnancy rates shoot up from 20% to 35%."
Mein Sohn C. arbeitete in einer Forensik-Wohngruppe der Psychiatrie.
Tischtennis spielte er mit einem Typen, der seinen Vermieter mit einer sanftmütig lächelnden Buddha-Statue erschlagen , dann mit einem Küchenmesser durchlöchert hatte. Die Polizei fand ihn mit Messer und Gabel über dem offenen Bauch des Opfers, weinend und mit dem Teufel hadernd. Das Opfer hatte ihm kurz vorher verboten, sich aus seinem Kühlschrank zu bedienen.
Daneben lächelte der "Schieber", der sich beim Zuschauen eine Zigarette drehte.
Stifte, Kugelschreiber, alle spitzen Gegenstände mussten ihm fern bleiben, sonst fand erschrecktes Personal diese bald unter und in der Haut von Händen, Armen und Bauch wieder. Einmal hatte der Schieber seine Hand bis Mitte Unterarm in seine eigene Brusthaut gesteckt, eine napoleonische Geste, die damals auf panisches Staunen gestossen war.
Ich glaube nicht, dass diese Patienten eine Steigerung der Empfängnisbereitschaft hätten auslösen können, aber natürlich bin ich mir nicht sicher.
Women undergoing treatment at a fertility clinic in Israel began falling pregnant after a bedside performance by professional clown Shlomi Algussi.
Dressed in a chef's hat and yellow and white vest he told jokes, did magic tricks, and played the fool in front of patients, asking them: "Did you order steak flambe or chocolate gateaux?"
The women, who had been implanted with embryos, saw their pregnancy rates shoot up from 20% to 35%."
Mein Sohn C. arbeitete in einer Forensik-Wohngruppe der Psychiatrie.
Tischtennis spielte er mit einem Typen, der seinen Vermieter mit einer sanftmütig lächelnden Buddha-Statue erschlagen , dann mit einem Küchenmesser durchlöchert hatte. Die Polizei fand ihn mit Messer und Gabel über dem offenen Bauch des Opfers, weinend und mit dem Teufel hadernd. Das Opfer hatte ihm kurz vorher verboten, sich aus seinem Kühlschrank zu bedienen.
Daneben lächelte der "Schieber", der sich beim Zuschauen eine Zigarette drehte.
Stifte, Kugelschreiber, alle spitzen Gegenstände mussten ihm fern bleiben, sonst fand erschrecktes Personal diese bald unter und in der Haut von Händen, Armen und Bauch wieder. Einmal hatte der Schieber seine Hand bis Mitte Unterarm in seine eigene Brusthaut gesteckt, eine napoleonische Geste, die damals auf panisches Staunen gestossen war.
Ich glaube nicht, dass diese Patienten eine Steigerung der Empfängnisbereitschaft hätten auslösen können, aber natürlich bin ich mir nicht sicher.
Paracelsus, Zitat:
"Wer nichts weiß, liebt nichts. Wer nichts tun kann, versteht nichts. Wer nichts versteht, ist nichts wert. Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch... "
Labels:
Bombastus,
Paracelsus,
Theophrastus,
von Hohenheim
Thursday, March 8, 2007
Brot , glutenfrei, mein Backrezept
60 gr Leinsamenschrot
60 gr Sesam geschält
40 gr Reisschmelzflocken
80 gr Buchweizenmehl
80 gr Sojamehl
50 gr Kartoffelmehl
20 gr Traubenkernmehl
170 gr Maismehl
ca. 500 ml Wasser lauwarm
Salz 1 Teelöffel
Zucker 1 Teelöffel mit 1 P Trockenhefe
Koriander 2 Messerspitzen
Fenchelsamen 1 / 2 Teelöffel
Kümmel gemahlen 1 Messerspitze
(oder Brotgewürz in entsprechender Menge)
Ca. 10 Min. bei 220, dann ca 50 Min. bei 200
Dazu können noch z.B. Sonnenblumenkerne,
etwa 1/2 Tasse
Das Brot wird schön krustig, braun, und es bleibt
lange frisch
60 gr Sesam geschält
40 gr Reisschmelzflocken
80 gr Buchweizenmehl
80 gr Sojamehl
50 gr Kartoffelmehl
20 gr Traubenkernmehl
170 gr Maismehl
ca. 500 ml Wasser lauwarm
Salz 1 Teelöffel
Zucker 1 Teelöffel mit 1 P Trockenhefe
Koriander 2 Messerspitzen
Fenchelsamen 1 / 2 Teelöffel
Kümmel gemahlen 1 Messerspitze
(oder Brotgewürz in entsprechender Menge)
Ca. 10 Min. bei 220, dann ca 50 Min. bei 200
Dazu können noch z.B. Sonnenblumenkerne,
etwa 1/2 Tasse
Das Brot wird schön krustig, braun, und es bleibt
lange frisch
Monday, March 5, 2007
Die Reise als Ballon (2003)
Die Liebe ist einfach da, wie der Wind.
Die Kraft, der Schlaf, sie sind da, einfach da.
Schafe sind da, Stiere, Pferde, Wiesen, Regen und Sonne, das Meer, der Mond, Sterne…..alles einfach da.
Die Reise führte weit durch die Welt, über die Welt, in die Welt, durch den Traum und aus dem Traum.
Die Reise, das Atmen, Atmen um den Regenbogen, Leben, Schlaf, Wachsein, Traum, Reise. Alles war gut.
Er wollte eine Reise machen. Im Stuttgarter Hauptbahnhof nahm er einen Zug nach Norddeutschland, einen Nachtzug nach Bremen. Da hatte er ein kleines Abteil mit Waschbecken und Bett. Der Zug ratterte durch die Nacht, manchmal fiel Licht durch das Fenster, hin und wieder hielt der Zug an. Dann wachte er oft kurz auf, und in seiner Decke fühlte er sich sicher und geborgen. Morgens musste er in Bremen umsteigen. In Bremerhaven, an der Nordsee, schien die Sonne. Das Schiff lag im Hafen, am Fischkai. Er betrat das Schiff, ein Fischereiforschungschiff. Das Schiff war über sechzig Meter lang, und da gab es eine Kommandobrücke, von wo der Kapitän alles steuerte, Krane, Winden, Taue, einen Kompass, einen großen Anker und ein riesengroßes Fischnetz.
Zuerst musste er sich an die Seekrankheit gewöhnen, an die Schläfrigkeit und an das Durcheinander beim Gleichgewicht, an die Fahrstuhlbewegungen seines Mageninhaltes.
Nach dem Loch Eriboll im Norden Schottlands kam kein Land mehr in Sicht. Er ließ Schottland und damit die Heimat des Highlanders weit hinter sich. Kennst du den Highlander, den mit dem langen Schwert?
Einige vermutlich besoffene Möwen begleiteten das Schiff mit tollkühnen Flugmanövern. Das Schiff fuhr immer weiter nach Norden, wackelte, stampfte. Der Kapitän hatte einen silbernen Bart, und die Forscher wollten Rotbarsche fangen, immer weiter Richtung Nordpol, zu den Walen, zu den Eisbergen. Die Forscher wollten nachschauen, ob da oben denn noch genug Fisch für die „Nordsee“- Geschäfte übrig sei.
Bei Windstärke 7 schrillte der Alarm, 6x kurz, 2x lang. Das Schiff schaukelte ganz schön, hin und her. Der Alarm war nur eine Übung. Er hastete treppauf zum Sammelpunkt. Die Schwimmweste trug er noch im Arm. Dann legte er seinen Helly-Hansen-Überlebensanzug an. Das ist ein ganz dicker wasserfester und fast wasserdichter Neoprenanzug mit Kapuze, sieht aus wie ein Taucheranzug, geht auch über Hände und Füße, hat vorne einen Reißverschluss. Der Reißverschluss drückte ihm am Hals, löste Würgreiz aus. Darüber kam dann die Schwimmweste, es wurde eng.
Plötzlich als er so unförmig da stand und wankte, um ihn die anderen eingemummelten neunundzwanzig Mann, da kam eine Böe auf, eine so unglaubliche Böe, eine Böeböe, und die fuhr ihm unter den Reißverschluss, den er nicht ganz zugemacht hatte, blies den Anzug auf, so dass er anfing zu steigen wie in einen großen dicken Ballon eingehüllt, und er musste die Reling loslassen, er konnte sich nicht mehr halten.
Ja, er hatte schon gedacht, das ewige Geschaukel sei ihm langweilig, die vielen guten Mahlzeiten zu viele. Fast schon ein bisschen traurig sah er sein Schiff weit unter sich immer kleiner werden , hörte den Kapitän nicht mehr schreien, nur ein fernes Grollen von Stürmen, vor denen her es ihn nun trieb, allein und staunend.
Ein bisschen steuern konnte er schon, dann streckte er den linken Zeigefinger hoch, nur den Finger. Der Finger war das Steuerruder. So konnte er ganz leicht aus dem Wind heraus steuern. Ganz easy, wie eine Computersteuerung, klar, oder eine Fernbedienung.
Den rechten Arm musste er hoch halten, ganz fest wie einen Stock. Genau so. Wenn er schneller werden wollte, machte er eine Faust mit der rechten Hand, einfach eine Faust. Wenn er stark drückte, wurde er richtig schnell, wenn er locker ließ, wurde er wieder langsamer.
Aber die meiste Zeit ließ er sich einfach treiben, behaglich und warm in seinem Überlebensanzug, sicher, geborgen.
Er flog Richtung Island bis er unter sich Geysire sah, die mit heißem Wasserdampf explodierten und Schlamm spuckten, bis ihm Schwefelgestank dort hoch oben in die Nase stieg. Von oben war alles winzig klein geworden, ganz klein, klitzeklein. Er sah Gruppen von ganz kleinen Touristen auf Mini-Islandpferden in den Geröllfeldern, wobei ihm die Sicht immer wieder von Aschewolken genommen wurde.
Dann trieb er weiter Richtung Grönland, beobachtete winzige Inuit-Frauen. Er sah zu beim Jagen und Zerlegen eines Seehundes. Eisberge trieben unter ihm, Wale bliesen. Er hörte sie prusten, und er musste lachen, so gut ging es ihm.
Während er weiter trieb so als wäre das alles ganz normal, und er fühlte sich erstaunlich wohl, hörte er plötzlich von oben eine Stimme, etwas herrisch, etwas scharf: „Was bist du denn?“
Als er sich mit seiner Schwimmweste um den Hals umdrehen wollte, was ihm nicht ganz gelang und bestimmt sehr tollpatschig aussah, nahm er einen Riesen-Seeadler wahr.
Er sagte „Ich bin ein Menschenkind, und ich möchte gerne nach Hause, nach Deutschland, bitte.“
Der Adler schaute ihm in die Augen, und er meinte:“ Ich bin über Alaska und im Sturm gesegelt. Du hast Glück, der Wind dreht sich, und ich werde dir helfen, bevor ich mich wieder auf den Heimweg mache.“
Und er stieß einen schrillen Schrei aus. Das klang ähnlich wie wenn im Kung-Fu-Film die schöne Tochter ihren Vater rächen will und den bösen schwarzen Ninja angreift und dabei so laut und so plötzlich wie es geht losschreit, so aus dem Bauch und in der Kehle ganz oben, im Kopf, so ein „hhrrriiiiiia!“.
Der Adler packte ihn, nahm die Kapuze in den Schnabel, den Schwimmwestenkragen in die Krallen. Kräftig mit den Flügeln schlagend drehte er in Richtung Deutschland.
Er wusste nicht, dass der Adler ein Zauberadler war. Manchmal sah er die Schwingen des großen Adlers als Schatten unter sich, sie deckten ihn zu, beruhigten ihn weiter und weiter und weiter.
Dann wieder flogen sie dicht über den Wellen, er roch den Tang, das Salz kitzelte in seiner Nase als ihm Schaum und Gischt um die Ohren zischten. Das Meer war trüb und dunkelgrün. Dann wieder ging es hoch über die Wolken, und die Himmel waren dort endlos blau wie ein anderes durchsichtigeres tieferes Meer.
Der Wind brauste und brüllte, und er konnte den Adler entweder oft nicht verstehen oder es gab vielleicht gar nichts zu sagen. Nur sehen, hören, spüren, riechen. Und fliegen, vorläufig, jetzt. Und immer jetzt.
Als erst das Wattenmeer und dann die Küste unter ihm lag, ein Leuchtturm blinkte, als dann Berge auftauchten aus dem Frühnebel wie kleine Hundehäufchen, als dann die erste Stadt wie ein kleiner Christbaum mit elektrischen Glühkerzchen sich zeigte, stieß der Zauberadler nochmals einen mächtigen wilden freien Schrei aus, und dann ließ er ihn ganz plötzlich los.
Und er spürte wie er lose wurde und wie er zu flattern begann. Naja, er konnte immer noch steuern. Den linken Zeigefinger hoch, das war heraussteuern aus dem Wind. Die rechte Faust zudrücken, das war Gas geben.
Und dann, war das eine Überraschung! Der Adler hatte ihm Zauberflügel geschenkt, unsichtbare Zauberflügel aus Regenbogenhaut.
Er begann wie von selbst mit seinen Flügeln zu schlagen, noch einmal hoch und höher, hoch über die Wolken, Kirchtürme und Hochhäuser ganz klein wie Bonbons unter ihm, Hügel wie Erbsen und Flüsse wie Kratzer auf einer CD. Und er fühlte sich ganz frei, ließ sich nochmals vom Wind tragen, die Schwingen ausgebreitet, um dann langsam kreisend in tiefere Luftschichten zu stoßen.
Dann ließ er seine Flügel los, unsichtbar flogen sie weg, und er begann zu sinken. Und immer wenn er ein Mal tief und ruhig einatmete, bremste das die Landung. Immer wenn er einmal ganz tief und ganz ruhig atmete, ein, aus, ein, aus. So ist es gut.
Er sank, sank, schwebte nach unten, ganz warm in seinem Überlebensanzug, sicher, und dann bemerkte er wie er kleiner und kleiner wurde . Ganz langsam wich immer mehr Luft aus seinem dicken Kapuzenschwimmanzug, und er selbst schrumpfte und schrumpfte und schrumpfschrumpfte unaufhörlich, immerzu.
Als er dann fast nicht mehr da war, fast nur nichts mehr war übrig, sank er und sank er und sank sachte und winzig und ganz klitzeklein in einen Gartenteich, am Rand von Stuttgart, zwischen den Seerosenblättern, die er nur knapp verfehlte. Die Algen rochen etwas nach Moder, das Wasser war schlammig und braun, und das Plätschern des kleinen Springbrunnens klang ihm über den Ohren wie ein großer Wasserfall.
Da er sich ganz zauberwohl fühlte, konnte er nun auch unter Wasser atmen. Die Goldfische kreisten verwundert und langsam und riesengroß um ihn herum.
Die Kaulquappen waren größer als er, und sie kicherten, auch die, die schon keinen Schwanz mehr hatten. Die gaben richtig an, spielten Frosch und versuchten, sich aufzublasen.
In seinem Anzug war er etwas unbeholfen, und er setzte sich schließlich auf den Rücken einer Teichschnecke, die langsam und ganz bedächtig nach oben kroch, zum Beckenrand.
Und je weiter sie nach oben gelang, zählte er langsam, ganz langsam, eins, zwei, drei, vier, um so mehr wuchs er und gewann seine natürliche Größe zurück, fünf, sechs, sieben, um dann mit acht, neun einen Schritt ans Ufer zu machen, um dann mit zehn, jetzt, ganz wach und glücklich nach einer langen Reise wieder da zu sein, da, wo alles angefangen hatte..
Und jetzt wollte er erst Mal den Anzug loswerden, dann aufs Klo und dann was Essen, was richtiges Essen!
Cola, Ketchup, Fritten, und was für ein Eis willst du?
ANHANG:
Geschrieben auf der 252. Reise von FFS "Walther Herwig III"
Draussen im Rest der Welt geschah einiges andere:
AUS DEN NACHRICHTEN:
Trauer über den Tod von Jürgen W. Möllemann (5.6.2003)Politiker auf Bundes- und Landesebene zeigten sich am Donnerstag bestürzt über den Tod des FDP-Politikers Jürgen W. Möllemann. Trotz politischer Differenzen habe sich Möllemann große politische Verdienste erworben, so FDP-Parteichef Guido Westerwelle. Der Landtag in NRW unterbrach seine Plenarsitzung. Unbestätigt sind noch vom Fernsehsender n-tv zitierte Augenzeugenberichte, wonach Möllemann bei seinem Fallschirmsprung in Marl den Hauptschirm ausgeklinkt und es unterlassen habe, den Ersatzschirm zu ziehen.
Unwetter: Nur kleinere Einsätze in Wuppertal (9.6.2003)Die heftigen Gewitterstürme, die am Pfingstsonntag über NRW gezogen sind, haben in Wuppertal keine größeren Schäden verursacht. Man habe lediglich zu fünf kleineren Einsätzen ausrücken müssen, teilte die Feuerwehr mit. Dazu hätten umgenickte Äste und Bäume gehört, hieß es. Bei den Unwettern starb ein sechs Jahre altes Mädchen, das im Rahmen des NATO-Sommerfestes in einem Fesselballon Platz genommen hatte. Der Sturm riss das Sicherungsseil aus der Verankerung. Der Ballon wurde erst 50 Kilometer weiter gefunden. Im westlichen Ruhrgebiet mussten zahlreiche überflutete Autobahnen gesperrt werden. In vielen Städten standen Keller unter Wasser. Auch der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. In Deutschland starben insgesamt vier Personen bei den Unwettern.
Quelle:
www.wuppertaler-rundschau.de
Die Kraft, der Schlaf, sie sind da, einfach da.
Schafe sind da, Stiere, Pferde, Wiesen, Regen und Sonne, das Meer, der Mond, Sterne…..alles einfach da.
Die Reise führte weit durch die Welt, über die Welt, in die Welt, durch den Traum und aus dem Traum.
Die Reise, das Atmen, Atmen um den Regenbogen, Leben, Schlaf, Wachsein, Traum, Reise. Alles war gut.
Er wollte eine Reise machen. Im Stuttgarter Hauptbahnhof nahm er einen Zug nach Norddeutschland, einen Nachtzug nach Bremen. Da hatte er ein kleines Abteil mit Waschbecken und Bett. Der Zug ratterte durch die Nacht, manchmal fiel Licht durch das Fenster, hin und wieder hielt der Zug an. Dann wachte er oft kurz auf, und in seiner Decke fühlte er sich sicher und geborgen. Morgens musste er in Bremen umsteigen. In Bremerhaven, an der Nordsee, schien die Sonne. Das Schiff lag im Hafen, am Fischkai. Er betrat das Schiff, ein Fischereiforschungschiff. Das Schiff war über sechzig Meter lang, und da gab es eine Kommandobrücke, von wo der Kapitän alles steuerte, Krane, Winden, Taue, einen Kompass, einen großen Anker und ein riesengroßes Fischnetz.
Zuerst musste er sich an die Seekrankheit gewöhnen, an die Schläfrigkeit und an das Durcheinander beim Gleichgewicht, an die Fahrstuhlbewegungen seines Mageninhaltes.
Nach dem Loch Eriboll im Norden Schottlands kam kein Land mehr in Sicht. Er ließ Schottland und damit die Heimat des Highlanders weit hinter sich. Kennst du den Highlander, den mit dem langen Schwert?
Einige vermutlich besoffene Möwen begleiteten das Schiff mit tollkühnen Flugmanövern. Das Schiff fuhr immer weiter nach Norden, wackelte, stampfte. Der Kapitän hatte einen silbernen Bart, und die Forscher wollten Rotbarsche fangen, immer weiter Richtung Nordpol, zu den Walen, zu den Eisbergen. Die Forscher wollten nachschauen, ob da oben denn noch genug Fisch für die „Nordsee“- Geschäfte übrig sei.
Bei Windstärke 7 schrillte der Alarm, 6x kurz, 2x lang. Das Schiff schaukelte ganz schön, hin und her. Der Alarm war nur eine Übung. Er hastete treppauf zum Sammelpunkt. Die Schwimmweste trug er noch im Arm. Dann legte er seinen Helly-Hansen-Überlebensanzug an. Das ist ein ganz dicker wasserfester und fast wasserdichter Neoprenanzug mit Kapuze, sieht aus wie ein Taucheranzug, geht auch über Hände und Füße, hat vorne einen Reißverschluss. Der Reißverschluss drückte ihm am Hals, löste Würgreiz aus. Darüber kam dann die Schwimmweste, es wurde eng.
Plötzlich als er so unförmig da stand und wankte, um ihn die anderen eingemummelten neunundzwanzig Mann, da kam eine Böe auf, eine so unglaubliche Böe, eine Böeböe, und die fuhr ihm unter den Reißverschluss, den er nicht ganz zugemacht hatte, blies den Anzug auf, so dass er anfing zu steigen wie in einen großen dicken Ballon eingehüllt, und er musste die Reling loslassen, er konnte sich nicht mehr halten.
Ja, er hatte schon gedacht, das ewige Geschaukel sei ihm langweilig, die vielen guten Mahlzeiten zu viele. Fast schon ein bisschen traurig sah er sein Schiff weit unter sich immer kleiner werden , hörte den Kapitän nicht mehr schreien, nur ein fernes Grollen von Stürmen, vor denen her es ihn nun trieb, allein und staunend.
Ein bisschen steuern konnte er schon, dann streckte er den linken Zeigefinger hoch, nur den Finger. Der Finger war das Steuerruder. So konnte er ganz leicht aus dem Wind heraus steuern. Ganz easy, wie eine Computersteuerung, klar, oder eine Fernbedienung.
Den rechten Arm musste er hoch halten, ganz fest wie einen Stock. Genau so. Wenn er schneller werden wollte, machte er eine Faust mit der rechten Hand, einfach eine Faust. Wenn er stark drückte, wurde er richtig schnell, wenn er locker ließ, wurde er wieder langsamer.
Aber die meiste Zeit ließ er sich einfach treiben, behaglich und warm in seinem Überlebensanzug, sicher, geborgen.
Er flog Richtung Island bis er unter sich Geysire sah, die mit heißem Wasserdampf explodierten und Schlamm spuckten, bis ihm Schwefelgestank dort hoch oben in die Nase stieg. Von oben war alles winzig klein geworden, ganz klein, klitzeklein. Er sah Gruppen von ganz kleinen Touristen auf Mini-Islandpferden in den Geröllfeldern, wobei ihm die Sicht immer wieder von Aschewolken genommen wurde.
Dann trieb er weiter Richtung Grönland, beobachtete winzige Inuit-Frauen. Er sah zu beim Jagen und Zerlegen eines Seehundes. Eisberge trieben unter ihm, Wale bliesen. Er hörte sie prusten, und er musste lachen, so gut ging es ihm.
Während er weiter trieb so als wäre das alles ganz normal, und er fühlte sich erstaunlich wohl, hörte er plötzlich von oben eine Stimme, etwas herrisch, etwas scharf: „Was bist du denn?“
Als er sich mit seiner Schwimmweste um den Hals umdrehen wollte, was ihm nicht ganz gelang und bestimmt sehr tollpatschig aussah, nahm er einen Riesen-Seeadler wahr.
Er sagte „Ich bin ein Menschenkind, und ich möchte gerne nach Hause, nach Deutschland, bitte.“
Der Adler schaute ihm in die Augen, und er meinte:“ Ich bin über Alaska und im Sturm gesegelt. Du hast Glück, der Wind dreht sich, und ich werde dir helfen, bevor ich mich wieder auf den Heimweg mache.“
Und er stieß einen schrillen Schrei aus. Das klang ähnlich wie wenn im Kung-Fu-Film die schöne Tochter ihren Vater rächen will und den bösen schwarzen Ninja angreift und dabei so laut und so plötzlich wie es geht losschreit, so aus dem Bauch und in der Kehle ganz oben, im Kopf, so ein „hhrrriiiiiia!“.
Der Adler packte ihn, nahm die Kapuze in den Schnabel, den Schwimmwestenkragen in die Krallen. Kräftig mit den Flügeln schlagend drehte er in Richtung Deutschland.
Er wusste nicht, dass der Adler ein Zauberadler war. Manchmal sah er die Schwingen des großen Adlers als Schatten unter sich, sie deckten ihn zu, beruhigten ihn weiter und weiter und weiter.
Dann wieder flogen sie dicht über den Wellen, er roch den Tang, das Salz kitzelte in seiner Nase als ihm Schaum und Gischt um die Ohren zischten. Das Meer war trüb und dunkelgrün. Dann wieder ging es hoch über die Wolken, und die Himmel waren dort endlos blau wie ein anderes durchsichtigeres tieferes Meer.
Der Wind brauste und brüllte, und er konnte den Adler entweder oft nicht verstehen oder es gab vielleicht gar nichts zu sagen. Nur sehen, hören, spüren, riechen. Und fliegen, vorläufig, jetzt. Und immer jetzt.
Als erst das Wattenmeer und dann die Küste unter ihm lag, ein Leuchtturm blinkte, als dann Berge auftauchten aus dem Frühnebel wie kleine Hundehäufchen, als dann die erste Stadt wie ein kleiner Christbaum mit elektrischen Glühkerzchen sich zeigte, stieß der Zauberadler nochmals einen mächtigen wilden freien Schrei aus, und dann ließ er ihn ganz plötzlich los.
Und er spürte wie er lose wurde und wie er zu flattern begann. Naja, er konnte immer noch steuern. Den linken Zeigefinger hoch, das war heraussteuern aus dem Wind. Die rechte Faust zudrücken, das war Gas geben.
Und dann, war das eine Überraschung! Der Adler hatte ihm Zauberflügel geschenkt, unsichtbare Zauberflügel aus Regenbogenhaut.
Er begann wie von selbst mit seinen Flügeln zu schlagen, noch einmal hoch und höher, hoch über die Wolken, Kirchtürme und Hochhäuser ganz klein wie Bonbons unter ihm, Hügel wie Erbsen und Flüsse wie Kratzer auf einer CD. Und er fühlte sich ganz frei, ließ sich nochmals vom Wind tragen, die Schwingen ausgebreitet, um dann langsam kreisend in tiefere Luftschichten zu stoßen.
Dann ließ er seine Flügel los, unsichtbar flogen sie weg, und er begann zu sinken. Und immer wenn er ein Mal tief und ruhig einatmete, bremste das die Landung. Immer wenn er einmal ganz tief und ganz ruhig atmete, ein, aus, ein, aus. So ist es gut.
Er sank, sank, schwebte nach unten, ganz warm in seinem Überlebensanzug, sicher, und dann bemerkte er wie er kleiner und kleiner wurde . Ganz langsam wich immer mehr Luft aus seinem dicken Kapuzenschwimmanzug, und er selbst schrumpfte und schrumpfte und schrumpfschrumpfte unaufhörlich, immerzu.
Als er dann fast nicht mehr da war, fast nur nichts mehr war übrig, sank er und sank er und sank sachte und winzig und ganz klitzeklein in einen Gartenteich, am Rand von Stuttgart, zwischen den Seerosenblättern, die er nur knapp verfehlte. Die Algen rochen etwas nach Moder, das Wasser war schlammig und braun, und das Plätschern des kleinen Springbrunnens klang ihm über den Ohren wie ein großer Wasserfall.
Da er sich ganz zauberwohl fühlte, konnte er nun auch unter Wasser atmen. Die Goldfische kreisten verwundert und langsam und riesengroß um ihn herum.
Die Kaulquappen waren größer als er, und sie kicherten, auch die, die schon keinen Schwanz mehr hatten. Die gaben richtig an, spielten Frosch und versuchten, sich aufzublasen.
In seinem Anzug war er etwas unbeholfen, und er setzte sich schließlich auf den Rücken einer Teichschnecke, die langsam und ganz bedächtig nach oben kroch, zum Beckenrand.
Und je weiter sie nach oben gelang, zählte er langsam, ganz langsam, eins, zwei, drei, vier, um so mehr wuchs er und gewann seine natürliche Größe zurück, fünf, sechs, sieben, um dann mit acht, neun einen Schritt ans Ufer zu machen, um dann mit zehn, jetzt, ganz wach und glücklich nach einer langen Reise wieder da zu sein, da, wo alles angefangen hatte..
Und jetzt wollte er erst Mal den Anzug loswerden, dann aufs Klo und dann was Essen, was richtiges Essen!
Cola, Ketchup, Fritten, und was für ein Eis willst du?
ANHANG:
Geschrieben auf der 252. Reise von FFS "Walther Herwig III"
Draussen im Rest der Welt geschah einiges andere:
AUS DEN NACHRICHTEN:
Trauer über den Tod von Jürgen W. Möllemann (5.6.2003)Politiker auf Bundes- und Landesebene zeigten sich am Donnerstag bestürzt über den Tod des FDP-Politikers Jürgen W. Möllemann. Trotz politischer Differenzen habe sich Möllemann große politische Verdienste erworben, so FDP-Parteichef Guido Westerwelle. Der Landtag in NRW unterbrach seine Plenarsitzung. Unbestätigt sind noch vom Fernsehsender n-tv zitierte Augenzeugenberichte, wonach Möllemann bei seinem Fallschirmsprung in Marl den Hauptschirm ausgeklinkt und es unterlassen habe, den Ersatzschirm zu ziehen.
Unwetter: Nur kleinere Einsätze in Wuppertal (9.6.2003)Die heftigen Gewitterstürme, die am Pfingstsonntag über NRW gezogen sind, haben in Wuppertal keine größeren Schäden verursacht. Man habe lediglich zu fünf kleineren Einsätzen ausrücken müssen, teilte die Feuerwehr mit. Dazu hätten umgenickte Äste und Bäume gehört, hieß es. Bei den Unwettern starb ein sechs Jahre altes Mädchen, das im Rahmen des NATO-Sommerfestes in einem Fesselballon Platz genommen hatte. Der Sturm riss das Sicherungsseil aus der Verankerung. Der Ballon wurde erst 50 Kilometer weiter gefunden. Im westlichen Ruhrgebiet mussten zahlreiche überflutete Autobahnen gesperrt werden. In vielen Städten standen Keller unter Wasser. Auch der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. In Deutschland starben insgesamt vier Personen bei den Unwettern.
Quelle:
www.wuppertaler-rundschau.de
Verführung zur Lebensfreude
Was für Phantasien und Gefühle löst dieser Tag in mir aus?
Musik, Tanz, Bewegung und Freude in einem.
Spielen und neue Erfahrungen, neue Augen und neue Träume.
Aus der Vergangenheit hinausaustreten, durch das Tor des Paradieses ins Licht der Erkenntnis. Dann da stehen, den Koffer mit der Erinnerung in der Hand.
Exodus.
Kunst mag eine rituelle Handlung sein, die aus der Regression führen soll und doch die Sehnsucht weiter bestehen lässt.
Ich fliege, und ich gebe mich dem Rhythmus der Winde hin, dem Singen der Sterne.
Für einen Augenblick der Ewigkeit bin ich frei im Kosmos, um wieder von meinem Dämon gefangen in den Bannkreis eines neuen Zyklus gehen zu müssen.
Dort sitze ich dann, 90 kg schwer, 180 cm groß, ein schwerfälliger Hexenmeister, auf dem Korbstuhl meines lang verstorbenen Vaters. Ich kann hier sitzen, grinsen, und doch kann ich fliegen!
"Herr, gib uns nicht, was wir uns wünschen. Herr, gib uns, was wir brauchen."
Ich weiß genau, daß es eine gläserne Drehtür ist: zwischen Tod und Leben, zwischen Vergangenheit und Erinnerung, und mein Platz ist auf dieser Seite.
Hier und jetzt und zwischen den Welten.
Musik, Tanz, Bewegung und Freude in einem.
Spielen und neue Erfahrungen, neue Augen und neue Träume.
Aus der Vergangenheit hinausaustreten, durch das Tor des Paradieses ins Licht der Erkenntnis. Dann da stehen, den Koffer mit der Erinnerung in der Hand.
Exodus.
Kunst mag eine rituelle Handlung sein, die aus der Regression führen soll und doch die Sehnsucht weiter bestehen lässt.
Ich fliege, und ich gebe mich dem Rhythmus der Winde hin, dem Singen der Sterne.
Für einen Augenblick der Ewigkeit bin ich frei im Kosmos, um wieder von meinem Dämon gefangen in den Bannkreis eines neuen Zyklus gehen zu müssen.
Dort sitze ich dann, 90 kg schwer, 180 cm groß, ein schwerfälliger Hexenmeister, auf dem Korbstuhl meines lang verstorbenen Vaters. Ich kann hier sitzen, grinsen, und doch kann ich fliegen!
"Herr, gib uns nicht, was wir uns wünschen. Herr, gib uns, was wir brauchen."
Ich weiß genau, daß es eine gläserne Drehtür ist: zwischen Tod und Leben, zwischen Vergangenheit und Erinnerung, und mein Platz ist auf dieser Seite.
Hier und jetzt und zwischen den Welten.
Sunday, March 4, 2007
burn out
Nach "Dunkel lockende Welt" von Händl Klaus im Landestheater Tübingen eine Fahrt über die Alb.
Es ist dunkel und nass gewesen, kalt, und ich hatte mich in mich gestülpt, war in mich gekehrt ohne noch zu wissen, wo ich diesen und den nächsten Augenblick verbrachte.
Davor hatte ich noch einer verwirrt-verwirrenden Belehrung über psychische Infektionen und über projektive Identifikation im Sinne einer Magie der Unlust bei burn out zuhören dürfen. Der Ausgebrannte verstumme im erschöpften Aufflackern seiner Körperlichkeit .
Again in prison, infiziert von sich selbst repetitiv kopierenden Unglücksprionen seiner eigenen unbewussten Phantasie, zerbrochen an unerfüllten Wünschen und an den Folgen unidentifizierter Übertragungsmuster.
Das klingt gut, ist aber Scheisse.
Was fehlt ist schon zu viel.
Schlaf, Bewegung, Freude, Rhythmus, wo seid ihr?
Wo höre ich das Locken eines Cello, den Flügelschlag der wilden Schwäne?
Aus Trauer und Sehnsucht heraus höre ich: "ich möchte ein finnisches Eidechslein sein..." !
So geschehen im LTT, makaber, schräg, aber projektiv sarkastisch, infektiös und fast schon halluzinatorisch-witzig. Gutes Theater.
Kommt, träumt und folgt Euren Träumen. Kommt und geht.
Es ist dunkel und nass gewesen, kalt, und ich hatte mich in mich gestülpt, war in mich gekehrt ohne noch zu wissen, wo ich diesen und den nächsten Augenblick verbrachte.
Davor hatte ich noch einer verwirrt-verwirrenden Belehrung über psychische Infektionen und über projektive Identifikation im Sinne einer Magie der Unlust bei burn out zuhören dürfen. Der Ausgebrannte verstumme im erschöpften Aufflackern seiner Körperlichkeit .
Again in prison, infiziert von sich selbst repetitiv kopierenden Unglücksprionen seiner eigenen unbewussten Phantasie, zerbrochen an unerfüllten Wünschen und an den Folgen unidentifizierter Übertragungsmuster.
Das klingt gut, ist aber Scheisse.
Was fehlt ist schon zu viel.
Schlaf, Bewegung, Freude, Rhythmus, wo seid ihr?
Wo höre ich das Locken eines Cello, den Flügelschlag der wilden Schwäne?
Aus Trauer und Sehnsucht heraus höre ich: "ich möchte ein finnisches Eidechslein sein..." !
So geschehen im LTT, makaber, schräg, aber projektiv sarkastisch, infektiös und fast schon halluzinatorisch-witzig. Gutes Theater.
Kommt, träumt und folgt Euren Träumen. Kommt und geht.
Friday, March 2, 2007
I am a spiritual disaster
Palliative care, ein Kurs, an dem ich teilnehme.
Alles war angemessen. Dann ein Vortrag, in dem sich der Vortragende in seiner rhetorisch-pietistischen Überheblichkeit noch eben zu einer Predigt durchringen konnte.
Von ihm ist kein Trost zu erwarten. Er trauert auf nebelhaft-unbestimmte Weise im Jammertal, wo er auf den Freudenmeister wartet, der ihn aus der Niederlage seines Lebens erlösen soll.
Im Gegensatz zu dem katholischen Priester, dessen Vortrag voranging, gibt es für ihn kein sowohl als auch sondern nur obwohl und trotzdem und gegeinander.
Das Mikrophon klirrte, und er bemerkte laut enttäuscht, wie physisch doch alles sei trotz seiner ganzen Spiritualität. Bei ihm gab es nur Gegensätze , wobei auf typisch abendländisch-christliche Weise Licht und Schatten gegeineinander arbeiten und nur das Helle gut sei, das Licht jenseits dieses Lebens, an das wir glauben müssen obwohl hier alles so im Niedergang und Vergehen sei.
Ich kann mir kein Licht ohne Dunkel vorstellen. Ein jeder Maler weiß das besser.
Vielleicht ist deser Pfarrer eine Motte, die im puren Licht ihre Zerstörung finden wird.
Sterben kann so brutal sein, so zernichtend, alles auflösend, und da soll mir dieser litaneihaft salbadernde Trauerkloss helfen können? Wenn meine Frau doch sterben solllte, so sollte er mir Trost spenden, mich zu meiner Erlösung und zu Vergebung führen, mir einen Ort der Kraft zeigen können, den er gar nicht kennen kann?
O Herr, schütze mich vor solchen Begleitern, die ich im Sterben und Trauern noch erst in den Arsch treten müsste eh sie sich aus ihrer aufgeblasenen Hülle heraus mir in meiner Einzigartigkeit zuwenden könnten.
Der katholische Priester sprach vom Geheimnis der Liebe. Das gefiel mir besser.
Und ich denke an "Der kleine Prinz", der sich von einer Schlange beissen lassen muss, um seinen Weg zu den Sternen zu finden.
Alles war angemessen. Dann ein Vortrag, in dem sich der Vortragende in seiner rhetorisch-pietistischen Überheblichkeit noch eben zu einer Predigt durchringen konnte.
Von ihm ist kein Trost zu erwarten. Er trauert auf nebelhaft-unbestimmte Weise im Jammertal, wo er auf den Freudenmeister wartet, der ihn aus der Niederlage seines Lebens erlösen soll.
Im Gegensatz zu dem katholischen Priester, dessen Vortrag voranging, gibt es für ihn kein sowohl als auch sondern nur obwohl und trotzdem und gegeinander.
Das Mikrophon klirrte, und er bemerkte laut enttäuscht, wie physisch doch alles sei trotz seiner ganzen Spiritualität. Bei ihm gab es nur Gegensätze , wobei auf typisch abendländisch-christliche Weise Licht und Schatten gegeineinander arbeiten und nur das Helle gut sei, das Licht jenseits dieses Lebens, an das wir glauben müssen obwohl hier alles so im Niedergang und Vergehen sei.
Ich kann mir kein Licht ohne Dunkel vorstellen. Ein jeder Maler weiß das besser.
Vielleicht ist deser Pfarrer eine Motte, die im puren Licht ihre Zerstörung finden wird.
Sterben kann so brutal sein, so zernichtend, alles auflösend, und da soll mir dieser litaneihaft salbadernde Trauerkloss helfen können? Wenn meine Frau doch sterben solllte, so sollte er mir Trost spenden, mich zu meiner Erlösung und zu Vergebung führen, mir einen Ort der Kraft zeigen können, den er gar nicht kennen kann?
O Herr, schütze mich vor solchen Begleitern, die ich im Sterben und Trauern noch erst in den Arsch treten müsste eh sie sich aus ihrer aufgeblasenen Hülle heraus mir in meiner Einzigartigkeit zuwenden könnten.
Der katholische Priester sprach vom Geheimnis der Liebe. Das gefiel mir besser.
Und ich denke an "Der kleine Prinz", der sich von einer Schlange beissen lassen muss, um seinen Weg zu den Sternen zu finden.
Labels:
der kleine prinz,
freudenmeister,
palliative care,
pfarrer
Thursday, March 1, 2007
getting woozy spiralling through cosmic space
We should be getting around this language problem. There is only one God they say, but I can't tell you about it. There may be only one language but following the fall of Babylon the meaning of words got all confused. Sleep well, my love.
Meine Mutter, meine Schwester, meine Verwandten
Na, das gibt Ärger. Es ist sicher vorsichtiger, nichts über erkennbare Personen zu verfassen. Da meine Mutter 82 Jahre alt ist, nehme ich aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit an, dass sie nicht morgen am Internet sitzen wird. Bei ihr weiß man nie. Mit künstlichen Kniegelenken links und rechts fährt sie in einem Augenblick nach Südtirol, den anderen zu einem Flohmarkt hier, einem Museum dort, einer Barockkirche woanders, zu einem Japanischkurs am Montag, zu einem Hausbesuch bei ihren Kindern am Dienstag, nach Hamburg am Mittwoch. Sie kommt zur Tür herein, und mit ruckartigen kleinen starren Bewegungen des Kopfes und Nackens richtet sie ihre Augen einmal im Raum herum, fällt ihr endgültiges Urteil zum Zustand, zur Farbabstimmung, räumlichen Aufteilung und Atmosphäre, bemerkt, dass ihre Geschenke nicht auffindbar sind, sagt, "ich kann nicht lange bleiben" und "wo hast du diese Vase her" und "was ist das für ein Hemd", alles in einem Satz, behält ihren Mantel an, egal ob warm oder kalt, zieht Zeitungsausschnitte und Merianhefte aus ihrer Tasche, und schon etwas heiser verspricht sie "und das hab ich dir mitgebracht, du undankbarer Sohn", und weg ist sie. Eine ehemalige Lehrerin, die nach einer kurzen und brutalen Zensur anhand rein ästhetischer Richtlinien ihre Umwelt mit absoluten Vorurteilen belegt. Ihr bleibt nur der Weg in den Rückzug, aus dem heraus sinngemäss kein Fortschritt zu erwarten ist. Wir wollen sie in Ruhe lassen. Meine Schwester hat heute eine Telefonsuchaktion nach meiner Mutter gestartet. Bei ebay könnte ich mir eine Mutterauktion vorstellen, ein Umtausch erscheint ausgeschlossen. Vielleicht meldet sich jetzt jemand?
sitting on top of a turd
A turd is a tiny bit of shit, isn't it. I just can't keep sitting on it, but I'm wearing the mark of it in colour, mood and smell. This day is a mix of manure and other very mature stuff. My wife is boiling with a septic heat, her skin marmorated, intravenous lines dangling all around her. As it appears extremely boring to say shit more often than once, I won't do it again. There is nothing else to communicate today. Don't get near me.
Subscribe to:
Posts (Atom)