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Monday, December 31, 2007

Amotivation und Spiritualität: Schlaflos in Edinburgh

Sagt der Eine: "Hasch macht gleichgültig." Der Andere: "Mir egal."

Ohne Hasch: ist es da anders?

Die Amotivation ist vielleicht eher eine Voraussetzung
für den übereifrigen Gebrauch von Marihuana.
Dies ist eine soziologisch fundierte Gegenposition.

Mein Thema sind aber weder Arbeitslosigkeit
noch Freizeitgestaltung in der Planung politischer Ziele.
Da kommt das Gespräch immer auf eine scheinbar
schlüssig folgende Langeweile und Enttäuschung,
welcher dann oft entweder mit Gras oder
Gewalt begegnet werde.

Merke: es ist nicht allen arbeitslosen
Jugendlichen langweilig.
Nicht alle gelangweilten Mitbürger kiffen.
Manche waschen ihre Socken oder kaufen
sich einen Hund.

Und auch mir geht manchmal das Messer im Sack auf.

Alles, was nicht reinpasst, als eine Folge von im Prinzip
behebbaren Mängeln zu sehen reicht für eine spirituelle
Weltsicht sicher nicht aus.
Das wäre als würde man Palliativmedizin mit
Schmerz- und Symptomlinderung allein in den
Vordergrund beamen. Da steht aber etwas anderes:
der Tod.


Ich habe eigentlich genauso wenig gegen Gras wie
gegen grünen Tee: wenn man das vertragen kann.

Aber ich habe große Mühe eine spirituelle Mitte
in meinem Leben zu suchen, zu finden,
lebendig zu halten.

Sehnsucht und Enttäuschung sind nicht mit
Brot und Spielen behebbar, nur kurzfristig
verdeckbar. Der Versuch eines verallgemeinernden
Managements des Irrationalen im Menschen kann
nicht mehr wert und nicht minder schädlich
als 10 mg Valium sein.

Es wird schon werden, nicht wahr. Was?

Das Treiben in vagen Vorstellungen, das Nichtwissen,
das Erstarren in Vorurteilen und Richtlinien in frühen
Jahren oft schon mit der Gründung einer Familie,
der Verrat an einem wenn auch oft schmerzhaften so
doch sinnfüllendem Träumen und Suchen ,
das ist der Tod im Leben.

Wir müssen bewusst unfertig bleiben,
sonst werden wir nie reif.

Wer damit aufhört, dem ist alles egal.

Happy New Year!