google analytics

Sunday, March 11, 2007

Langeweile

Wenn ich jetzt noch was schreibe, wird es langweilig. Oder gefährlich. Andere brauchen und wollen nicht alles wissen. Vor einer Woche habe ich V. zum Beispiel eine Geschichte erzählt, die zwar wahr ist aber nicht erzählenswert, eher nur flach und abstossend. Es war ein Zeichen der Abwehr, aber völlig übertrieben und verletzend. Ich sehe, das interessiert Sie nicht. Mich schon: ich konnte mich bisher nicht entschuldigen. Schuld ist eine Last, ist ohne Verzeihung allein oft fast zu schwer.

Unser Dr. Frhr. von Freytag-Loringhoven im Kurs für Palliativmedizin erwähnte mindestens zwei mal das Wahrhaftigkeitsprinzip: bleib wahrhaftig, wenn du etwas erzählst, aber du musst nicht so ehrlich sein, das du alles erzählst,was andere vielleicht gar nicht wissen wollen.

Die Grenze ist auch in so einem öffentlichen Tagebuch schwierig.
Ich will nicht langweilen, weder Sie noch mich.
Ich möchte nicht, dass man mir nachspionieren kann.

Aber ein Kommentar wäre hier hilfreich.
Vermutlich würde ich aber aus Trotz das Gegenteil tun.
Versuch?

Der Seidelbast

Ein Ausritt, selbstverständlich zu Pferd. Märzenbecher leuchten aus dem Moos. Ich sehe Seidelbast, reite weiter. Dann erinnere ich mich, bemerke so zu mir : "das ist Seidelbast".
Es bedeutet oft nicht viel, wenn man etwas benennen kann.
Das Geheimnis des Lebens im Seidelbast drückt sich nicht in einem Wort aus sondern im Seidelbast.
Der Akt des Benennens hätte nur einen Sinn, wenn Seidelbast verwendet werden soll, wenn vor Seidelbast gewarnt oder wenn Seidelbast als nützlich bezeichnet werden soll.
Eindeutig kann so Sprache der Erkenntnis des Wesens der Dinge im Weg stehen.
Es wird Frühling, mit allem was das bedeutet.
Seidelbast ist ein Zeichen, blüht zwischen totem Geäst.

Ich frage mich, ob es mir gleichgültig ist, welchen Weg ich nehme, wenn ich nur da ankomme, wo ich sein möchte. Nein, ich möchte da sein, wo mein Weg ist, in der Bewegung sein, wenn doch selbst das Ruhen nur eine andere Art der Bewegung ist, in der Ruhe bleiben, wenn doch Bewegung nur eine andere Art der Ruhe ist. Nicht nur irgendwo irgendwann sein, sondern jetzt da sein. Auf dem Weg zu meinen Zielen will ich da sein. In der Bewegung will ich ruhen. Der Weg ist nicht mein Ziel, der Weg ist mein ganzes Leben.

Why I am a friend of the pope and of kangaroos

Ja, warum. Die Zärtlichkeit der Frauen ist eine Gnade. Gnade kommt von oben, also entsteht Abhängigkeit.
Der Marienkult gepaart mit der Unterwerfung unter den Mantel des Papstes schafft doppelte Abhängigkeit für diejenigen, die das wollen, also für zumindest zutiefst gebundene Katholiken. Provokativ könnte man es masochistisch belegte Doppelabhängigkeit nennen. Ohne Lustgewinn macht das ja niemand, oder?

Kängurus haben einen Beutel, das ist schon bekannt.
Ich habe eine Riesenlust auch mal bei allen Riesenkänguruhopsern in so einem Beutel zu hängen und dabei über den Rand hinaus unverschämt und verschlafen zu grinsen.
Ganz besonders würde ich nur so den Papst um eine Audienz bitten, um ihm aus meiner sicheren Ecke heraus zu winken und "I love the Pope" zu rufen.

Die Kirche kennt Vergebung. Das möchte ich dann doch einmal ausnutzen!

Clowns 'Boost Fertility' vs. Der Schieber

"Doctors are helping women become pregnant - by sending in the clowns.
Women undergoing treatment at a fertility clinic in Israel began falling pregnant after a bedside performance by professional clown Shlomi Algussi.
Dressed in a chef's hat and yellow and white vest he told jokes, did magic tricks, and played the fool in front of patients, asking them: "Did you order steak flambe or chocolate gateaux?"
The women, who had been implanted with embryos, saw their pregnancy rates shoot up from 20% to 35%."


Mein Sohn C. arbeitete in einer Forensik-Wohngruppe der Psychiatrie.
Tischtennis spielte er mit einem Typen, der seinen Vermieter mit einer sanftmütig lächelnden Buddha-Statue erschlagen , dann mit einem Küchenmesser durchlöchert hatte. Die Polizei fand ihn mit Messer und Gabel über dem offenen Bauch des Opfers, weinend und mit dem Teufel hadernd. Das Opfer hatte ihm kurz vorher verboten, sich aus seinem Kühlschrank zu bedienen.

Daneben lächelte der "Schieber", der sich beim Zuschauen eine Zigarette drehte.
Stifte, Kugelschreiber, alle spitzen Gegenstände mussten ihm fern bleiben, sonst fand erschrecktes Personal diese bald unter und in der Haut von Händen, Armen und Bauch wieder. Einmal hatte der Schieber seine Hand bis Mitte Unterarm in seine eigene Brusthaut gesteckt, eine napoleonische Geste, die damals auf panisches Staunen gestossen war.

Ich glaube nicht, dass diese Patienten eine Steigerung der Empfängnisbereitschaft hätten auslösen können, aber natürlich bin ich mir nicht sicher.

Paracelsus, Zitat:

"Wer nichts weiß, liebt nichts. Wer nichts tun kann, versteht nichts. Wer nichts versteht, ist nichts wert. Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch... "