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Sunday, March 11, 2007

Der Seidelbast

Ein Ausritt, selbstverständlich zu Pferd. Märzenbecher leuchten aus dem Moos. Ich sehe Seidelbast, reite weiter. Dann erinnere ich mich, bemerke so zu mir : "das ist Seidelbast".
Es bedeutet oft nicht viel, wenn man etwas benennen kann.
Das Geheimnis des Lebens im Seidelbast drückt sich nicht in einem Wort aus sondern im Seidelbast.
Der Akt des Benennens hätte nur einen Sinn, wenn Seidelbast verwendet werden soll, wenn vor Seidelbast gewarnt oder wenn Seidelbast als nützlich bezeichnet werden soll.
Eindeutig kann so Sprache der Erkenntnis des Wesens der Dinge im Weg stehen.
Es wird Frühling, mit allem was das bedeutet.
Seidelbast ist ein Zeichen, blüht zwischen totem Geäst.

Ich frage mich, ob es mir gleichgültig ist, welchen Weg ich nehme, wenn ich nur da ankomme, wo ich sein möchte. Nein, ich möchte da sein, wo mein Weg ist, in der Bewegung sein, wenn doch selbst das Ruhen nur eine andere Art der Bewegung ist, in der Ruhe bleiben, wenn doch Bewegung nur eine andere Art der Ruhe ist. Nicht nur irgendwo irgendwann sein, sondern jetzt da sein. Auf dem Weg zu meinen Zielen will ich da sein. In der Bewegung will ich ruhen. Der Weg ist nicht mein Ziel, der Weg ist mein ganzes Leben.

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