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Monday, March 5, 2007

Verführung zur Lebensfreude

Was für Phantasien und Gefühle löst dieser Tag in mir aus?

Musik, Tanz, Bewegung und Freude in einem.

Spielen und neue Erfahrungen, neue Augen und neue Träume.

Aus der Vergangenheit hinausaustreten, durch das Tor des Paradieses ins Licht der Erkenntnis. Dann da stehen, den Koffer mit der Erinnerung in der Hand.
Exodus.

Kunst mag eine rituelle Handlung sein, die aus der Regression führen soll und doch die Sehnsucht weiter bestehen lässt.

Ich fliege, und ich gebe mich dem Rhythmus der Winde hin, dem Singen der Sterne.

Für einen Augenblick der Ewigkeit bin ich frei im Kosmos, um wieder von meinem Dämon gefangen in den Bannkreis eines neuen Zyklus gehen zu müssen.

Dort sitze ich dann, 90 kg schwer, 180 cm groß, ein schwerfälliger Hexenmeister, auf dem Korbstuhl meines lang verstorbenen Vaters. Ich kann hier sitzen, grinsen, und doch kann ich fliegen!

"Herr, gib uns nicht, was wir uns wünschen. Herr, gib uns, was wir brauchen."

Ich weiß genau, daß es eine gläserne Drehtür ist: zwischen Tod und Leben, zwischen Vergangenheit und Erinnerung, und mein Platz ist auf dieser Seite.
Hier und jetzt und zwischen den Welten.

5 comments:

Anonymous said...

9.10.07

"Wenn die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst."
(Albert Camus)

Bergung

Ohne Anspruch. Bevor das, was aufgetaucht ist, wieder absinkt in Untiefen unbewohnter Zonen, verschwindet, ehe ich es, morgen früh, erneut erhaschen kann. Öffnung gegen Ende des Tages, die sich zu schließen droht, wie eine Auster. Angst – die mich treibt, noch aufgewühlt vom Gespräch, in einen Abschied zu packen, was mir, wie auf der Flucht, durch den Kopf ging. Im Gehen. In passing. Auf leisen Sohlen. Um den heißen Brei herum. Verschlungen. Klammstillheimlich. Undsofort. Inszenierung, Inszenierung des Unmöglichen, habe ich gedacht, nicht mehr als eine Eröffnung, nicht weniger. Nachholende Probe, habe ich gedacht, Probeidentifikation, hätte retten können, womöglich, wäre sie nicht zu spät gekommen, würde sie nicht erst jetzt verspätet einsetzen, nachdem alles unwiederbringlich beendet ist: durch den Tod. Hätte ich. Wäre ich. Bergung eines sprachlos Unerträglichen in mir. Welches Begehren, in mir, ihr, hat diese Berührung verwehrt? Hab ich sie ausgestoßen, abgetrieben, verworfen, den nicht fassbaren Hass zu ertragen verweigert, wie ein scheuendes Pferd, umgedreht, abgeworfen – oder was? Abgefragt und abgehakt? Was hat meine Wahrnehmung entzogen, blockiert, verstopft? War’s meine eigene Geschichte, die sich dazwischengeschoben hat wie ein Pfropf, mich zugleich unlösbar verband mit einer Närrin, die sich nicht anders trennen konnte als tödlich? War’s die Geschichte dieser jungen Frau und ihrer Mutter, die sich fatal verdoppelt hat in jener Begegnung? War’s zugleich ein inneres Zusammentreffen mit der meinigen, die drohte, sich das Leben zu nehmen? Meine Vernichtungssucht, die mich zur Komplizin machte? Oder die Lust am Sprung? Deutsche Telekom. 8. Stock. Frage der Polizei: Wie ist sie auf das Dach gekommen? Einlass nur mit Karte. Höflich, adrett, sozial erwünscht. Stolz abweisend sportlich. Immer auf dem Weg nach oben. Gut gelaunt, scheinbar naiv. Erreicht, was sie wollte.

Gau. Irrendes suchendes Fragen: "Was jetzt noch ruft, ist das Echo". Nachhall, tödliches Erschrecken, als täte sich ein Abgrund auf, als hinge man in der Luft, ewig, als gäbe es kein Zurück – nur den Aufprall. Den Körper. Fakt - ihrer Fragilität. Offene Rechnung - die Lüge: Sie habe ein langes Gespräch geführt. Innerer Dialog? Abrechnung im Kopf - oder mit dem Kopf, der nicht mehr denken konnte, wie er wollte, wie sie wollte: Triumph über die Schwäche - um jeden Preis? Neid auf das Denken der anderen? Mit diesem Schachzug aus dem Tritt gebracht, gelähmt, Schachmatt gesetzt, Bilderrätsel buchstäblich. Abrechnung mit mir, die ich nicht zur Stelle war. Um sie zu bergen? Um mich anrühren, hassen zu lassen oder zu hassen? Zu halten, was nicht zu retten war. Seele im Niemandsland – ins Nichts entführt evakuiert entzogen. Vakuum Endlich Allein.

Kein Schauspiel, Echtzeit.

Und wozu wäre
das Schauspiel
der Trennung
dienlich
___________________________
nähe nordbahnhof

"stuttgart ist 1 stadt"
bieder adrett beflissen
aufgerissen
unter dem pflaster die tat
schienen die lügen strafen
vertuscht verbrämt
_________________________________
20.10.07
"Nichts ist menschlicher, als zu überschreiten, was ist." (Ernst Bloch)

Unterwegs, meinen alten neuen Funkwecker wieder zu holen, beim Uhrenmacher, und dieses tickende Teil, Ersatzwecker, für alle Zeiten loszuwerden.

Leere kann man nicht aufsuchen.

Es gibt Tische, auf denen lagert ein halbes Leben. Dieser Tisch zum Beispiel. Dein Tisch.

Ich hab ein schlechtes Gedächtnis für Zahlen und Zeiten. Es hätte immer schon oder gestern sein können.

Ich suche im Geiste nach Bildern, die malbar wären, taste mein Inneres ab nach Farbe, Kontur, Duktus, Gestalt.

24.10.07:
Abschied: Apokalyptisch. Das Wetter ist seit Tagen so trüb, dass ich fürchte, es würde nie mehr hell. Dass wir nie wieder die Sonne sehen werden, dass es schneien wird und dies ein giftiger Schnee sein wird, dass die Luft giftig sein wird und das Gras.
Falsche Sehnsucht. Alle vier Abende treffe ich mein Alter Ego. Alle vier Abende der Woche spreche ich über die Angst. Alle vier Abende sehe ich den Vorhang. Alle vier Abende verleite ich dich zu einem Wort. Alle vier Abende – und dann? Sparen wir den Hass aus? Ich bin allein.

Kirschbäume im Herbst. So kann man in einer Zeit leben und in einer anderen denken. Überhaupt bedeutet lesen: doppelt und dreifach existieren, in mehreren Leben zugleich.

"Es konnte keine Verbindung hergestellt werden".

Als müssten die Vögel tot vom Himmel fallen

26.10.07:
Alles grau. Vermisse mein Alter Ego. Als könne jederzeit ein Unglück eintreten. Überfordert und ängstlich, wieder mit der Arbeit zu beginnen. Kein Ziel in Sicht.

Anonymous said...

zehnter erster zweitausendacht

neues jahr, neues glück

bisweilen ist das leben schön

ich möchte ein werwolf sein, nachts durch die gassen schleichen, versöhnlich

gleich gültig zwischen den welten

manonafence said...

who is mascha?

Anonymous said...

...who is ...?

persona non grata

Anonymous said...

2008

neues spiel neues
glück leben bisweilen
augenaufschlag nachts
in den gassen versöhnlich
ich möchte ein werwolf sein
gleich gültig zwischen den welten

(Mascha)